03.04.2019 | Verkehr & Mobilität Schild geplant: Drohen Autofahrern mit neuem Verkehrszeichen hohe Strafen?
Die Paketzusteller sind sauer, weil Falschparker ihren Job erschweren: Die Branche in Deutschland fordert deshalb ein neues Verkehrsschild. Wie es aussehen und was es bezwecken soll, erfahrt ihr hier.
Quelle: Bundesverband Paket UND Expresslogistik e.V. (BIEK)
Vorfahrt, Stop, Halteverbot. Autofahrer, Brummis und Fahrschüler wissen: Verkehrsschilder gibt es hierzulande in Hülle und Fülle. Die Verkehrsordnung zählt mehr als 600 unterschiedliche Zeichen auf. Und wenn es nach dem Bundesverband für Paket und Expresslogistik (BIEK) geht, soll ein weiteres dazukommen. Der Verband fordert ein neues Schild speziell für die Dienste der Paketzusteller: ein absolutes Halteverbot für Ladezonen. In einem Video verdeutlichen die Zusteller, was ihnen im Alltag Probleme macht und wie das geplante Verkehrszeichen helfen soll.
Die Forderung der Paketdienste
Das Zeichen „Ladezone bitte freihalten“ kennen die meisten Verkehrsteilnehmer. Laut BIEK ist das aber zu wenig. Ladezonen seien bisher unklar geregelt und werden oft fehlgenutzt, heißt es. Häufig werde der Bereich zugeparkt. „Paketzusteller müssen in zweiter Reihe parken – und kassieren nicht selten Strafzettel“, so der Vorwurf. Am liebsten hätte der Verband ein absolutes Haltverbot in Ladezonen analog zu Taxiständen. Ausnahmen sollen nur für berechtigte Nutzer gelten, die gewerblich Waren be- und entladen.
Nicht beschlossen, aber unterstützt
Nach BIEK-Angaben gibt es für die Schild-Initiative bereits Unterstützung von den verkehrspolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Damit das Schild kommt, müssten aber auch das Bundesverkehrsministerium und der Bundesrat zustimmen.
Parken in Ladezonen: Diese Strafen könnten kommen
Mit einer Einführung des speziellen Halteverbotschildes könnten auf Autofahrer hohe Bußgelder zukommen, wenn sie in den Ladezonen halten oder parken. Wenn solche Bereiche wie Taxistände oder Behindertenparkplätze behandelt würden, wären nach aktuellem Bußgeldkatalog 5 bis 35 Euro drin. Darüber hinaus droht, dass das Auto abgeschleppt wird. Dann wird es richtig teuer.
Schließlich müssten nach einer möglichen Einführung am Ende aber auch die Städte und Gemeinden entscheiden, ob und wie oft sie das Schild aufstellen. Verkehrsexperten sehen große Chancen, dass das Extra-Schild für absolute Halteverbote in Ladezonen kommt. Sie gehen davon aus, dass die Politik ihre Entscheidung am Interesse der Wirtschaft ausrichten wird.