20.03.2023 | Bayern Verdi kündigt Mega-Streik am Dienstag in München an
Für Dienstag, den 21.03.2023, werden alle Beamten der Stadt, Sozialpädagogen und Erzieher, Arbeiter der Abfallentsorgung und Gesellschaften der Stadtwerke (Bäder, München Klinik, Stadtsparkasse, Agentur für Arbeit und weitere stellen dazu aufgerufen, auf die Straßen zu gehen und für einen höheren Lohn zu demonstrieren.

Die Gewerkschaften meinen es ernst. Die Forderung an die Arbeitgeber lautet nach wie vor 10,5 Prozent oder 500 Euro mehr Lohn für 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen. Nach mehreren Verhandlungsrunden gibt es Angebote aus dem Arbeitgeberfeld. Fünf Prozent mehr Lohn bei einer zweijährigen Laufzeit und eine einmalige Zahlung von 2500 Euro liegen bereits auf dem Tisch. Verdi reicht das nicht und mit Blick auf die dritte Verhandlungsrunde Ende März ruft sie zu einem weiteren Streik auf.
Wann ist Streik in München?
Am Dienstag, den 21.03.2023, erwartet Verdi rund drei Tausend streikende Arbeiter mit Tendenz nach oben. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) scheint morgen vorerst noch nicht betroffen zu sein. Wir empfehlen trotzdem wachsam zu bleiben und zur Not Fahrgemeinschaften zu bilden.
Diese Berufe befinden sich morgen im Streik:
- Abfallwirtschaftsbetrieb, Stadtentwässerung und Straßenreinigung: wie schon zur Faschingszeit könnte der Streik morgen durch unaufgeräumte Straßen und volle Mülleimer bemerkbar werden
- Münchner Klinken in Schwabing, Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Haar, Fürstenfeldbruck und in der Thalkirchner Straße: informiert euch, was für Maßnahmen getroffen werden. Meistens gibt es eine Notfallversorgung für in der Region Betroffene
- Sozialpädagogen und Erzieher: alle Eltern sollten sich bei ihren Kitas informieren, wie die morgige Betreuung ihrer Kinder organisiert werden muss
- Kreisjugendring: ähnlich wie bei den Kitas empfehlen wir, euch früh genug zu informieren
- Die heilpädagogischen Einrichtungen der Pfenningparade (Ambulante Dienste und Stiftung Phönix), des Vereins heilpädagogische Aufgaben (HPA) und heilpädagogische-psychotherapeutische Hilfe für Kinder und Jugendliche (HPKJ)
- Stadtwerke München und deren Bereiche in Versorgung, Zentralbereich, Bäder und Außenstellen wie Thalham, Leitzach und Moosburg
- Alle Verwaltungsbereiche und Referate der Stadt München
- Stadtsparkasse
- Agentur für Arbeit und Jobcenter
- Deutsche Rentenversicherung
- Bundeswehr
- Auszubildende, Dual Studierende
Die am Streik beteiligten werden zu einer Kundgebung auf dem Münchner Marienplatz um 11.00 Uhr eingeladen.
Da wo es weh tut
Die Gewerkschaft Verdi macht auf ihrer Seite deutlich, was der Streik aussagen soll. „Ohne funktionierenden Öffentlichen Dienst steht alles still.“ Ohne Abfallversorgung überfüllen sich die Mülltonnen, ohne Verwaltung bewegen sich Busse und Bahnen nicht mehr, ohne Versorgung werden Kranke und Alte nicht gepflegt.
Von den Arbeitgebern muss viel mehr kommen
Als „Verhöhnung der Beschäftigten“ wurden die ersten Angebote bezeichnet, die der Verdi vorliegen. Das Geld für eine Einkommenserhöhung sei eigentlich im reichen Deutschland vorhanden, es müsse nur gerecht damit umgegangen werden. Besonders im Betracht auf die geringe Besteuerung von großen Vermögen herrscht Unmut und in diesem Bereich solle sich viel ändern.