18.03.2022 | Deutschland Aldi-Schock: Discounter erhöht Preise enorm - rund 400 Artikel betroffen
Auch der Discounter Aldi erhöht nun die Preise: Rund 400 Produkte werden teurer! Das sind die Gründe.

Die explodierenden Energiekosten und die Probleme in der Logistik gehen auch am Lebensmittelhandel nicht vorbei. Discount-Marktführer Aldi erhöht nun die Preise für etliche Produkte. Viele andere Händler dürften folgen.
Preiserhöhungen bei Aldi - diese Produkte sind betroffen
Die Preiserhöhungen betreffen rund 400 Produkte bei Aldi Nord und Süd. Der Discounter gebe damit die Preisanhebungen der Hersteller infolge der Corona-Krise und des Ukraine-Krieges an die Kunden weiter, so ein Bericht des Branchen-Fachblatts "Lebensmittel Zeitung". Eine derartige Preisehöhungswelle habe es seit Jahren nicht mehr geben. Die Preiserhöhungen bei Aldi sind auch deshalb von großer Bedeutung, weil sich viele andere Händler und Wettbewerber an den Preisen von Aldi orientieren.
Die Preissprünge fallen laut "Lebensmittel Zeitung" je nach Produkt unterschiedlich aus. Mal gehe es um 10 Cent, manche Produkte werden sogar um einen ganzen Euro teurer. Besonders auffällig seien die Preissprünge bei Kaffee. Aber auch diverse Drogerieartikel, Backwaren, Waschmittel, salzige Snacks und Tiefkühlprodukte steigen im Preis.
Diese Gründe nennt Aldi für die Preiserhöhungen
Aldi bestätigte die Preiserhöhungen grundsätzlich.
"Dort, wo sich die Kosten im Einkauf durch die derzeitige Marktsituation verändern, müssen auch wir die Verkaufspreise erhöhen",
sagte ein Unternehmenssprecher im Namen von Aldi Nord und Aldi Süd.
Der Aldi-Sprecher erklärte, die Marktlage sei bereits seit Monaten geprägt von Logistikproblemen, der internationalen Seefracht, der Omikron-Welle, dem grundsätzlichen internationalen Mangel an LKW-Fahrern und den gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe. Durch den Krieg in der Ukraine habe sich die Situation noch einmal verschärft. Dies führe bei vielen Produkten zu steigenden Einkaufspreisen.
Werden nun alle Lebensmittel teurer?
Die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke lagen im Februar nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bereits um 5,1 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Zahlreiche Branchen hatten den Handel zuletzt aufgefordert, die Preise zu erhöhen, etwa der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie. Zusätzlich zu den hohen Energiepreisen ist die Branche schwer getroffen von den Engpässen wichtiger Agrarrohstoffe wie Sonnenblumenöl- und Rapsöl.
Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks warnt, dass die Ukraine-Krise und der aktuell geltende russische Ausfuhrstopp für Weizen, Roggen und Gerste die Getreidepreise noch oben treibe. Sorgen bereiten den Bäckern außerdem die steigenden Energiekosten. Es sei absehbar, dass die Bäckereien die höheren Preise an die Kunden weitergeben müssten.
Auch die Fleischindustrie klagte über die explodierenden Kosten und will von Edeka, Rewe, Aldi und Co. mehr Geld für ihre Produkte.