Bayerns SPD-Chefin kritisiert Bärendienst an der Demokratie
Kanzlerkandidat Merz verpasst im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit im Bundestag. Deutliche Kritik dazu kommt nicht nur aus der Union.


München/Berlin (dpa) - Bayerns SPD-Chefin Ronja Endres hat die gescheiterte Kanzlerwahl von CDU-Chef Friedrich Merz als Bärendienst an der Demokratie bezeichnet. «Eine Kanzlerwahl scheitern zu lassen, um irgendwelche Denkzettel zu verpassen ist keine Heldentat, sondern ein Bärendienst an unserer Demokratie», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in München. Die Stärke der Demokratie liege auch darin, einen Machtwechsel mit Respekt vor dem Votum der Wählerinnen und Wählern fair über die Bühne zu bringen. «Dass das in so fragilen Zeiten wie diesen nicht geglückt ist, macht mich wütend.»
Endres betonte, sie glaube nicht, dass SPD-Abgeordnete Merz die Gefolgschaft verweigert hätten. «Meine Leute sagen mir, dass wir vollzählig waren und die Reihen standen.» Die SPD-Abgeordneten hätten auch durch das Mitgliedervotum einen klaren Auftrag von der Basis, als SPD in diese Regierung einzutreten.