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Bestandsrückgang bei Zikaden - Grund sind weniger Weiden

Bayern ist beim Artenreichtum der Zikaden in Deutschland führend, allerdings sind die Bestände der neuen Roten Liste zufolge zum Teil gefährdet.

Zikaden Julio Cortez/AP/dpa

Augsburg (dpa/lby) - Bayern ist beim Artenreichtum der Zikaden in Deutschland führend, allerdings sind die Bestände der neuen Roten Liste zufolge zum Teil gefährdet. Demnach kommen aktuell 568 nachgewiesene Zikaden-Arten im Freistaat vor - fast ein Viertel mehr als 1996, wie das Landesamt für Umwelt am Montag in Augsburg mitteilte. 36 Arten sind sogar außer in Bayern in keinem anderen Bundesland zu finden. Diese leben vor allem in den nordbayerischen Trockengebiete, im Frankenjura, im Alpenvorland und im Alpenraum.

Die nur wenige Millimeter großen Insekten finden wie viele andere Insektengruppen allerdings immer weniger Lebensräume. Die aktuelle Rote Liste für Bayern führt 211 Arten, von denen 16 ausgestorben oder verschollen sind. 60 gelten als vom Aussterben bedroht, 55 sind stark gefährdet und 66 sind gefährdet. Viele weitere Arten stehen auf der Vorwarnliste. 259 Arten gelten als ungefährdet.

Ein Großteil der gefährdeten Arten leidet laut der Fachleute unter dem Rückgang der Weidelandschaften, wo insbesondere Rinder als schonende Landschaftspfleger unterwegs sind und die Biodiversität erhalten. Zikaden ernähren sich von Pflanzensaft und besiedeln dem Landesamt zufolge nahezu alle Lebensräume. Nur in Ackerflächen und im intensiv genutzten Grünland fehlen sie weitgehend.

© dpa-infocom, dpa:240212-99-959981/3