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Erlanger Schule erhält Deutschen Schulpreis

Großer Jubel an der Eichendorffschule in Erlangen: Sie erhält einen der renommiertesten Schulpreise in Deutschland. Das Konzept der Schule ist in vielerlei Hinsicht innovativ.

Eichendorffschule Daniel Löb/dpa

Berlin/Erlangen (dpa) - Die Eichendorffschule in Erlangen hat den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis bekommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte den Preis am Donnerstag in Berlin an eine Gruppe von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern der Mittelschule. Der Preis sei eine Bestätigung für die Arbeit des ganzen Teams, sagte Schulleiter Helmut Klemm. «Natürlich ist die Freude sehr groß.»

An der Eichendorffschule lernen knapp 400 Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren. Viele von ihnen haben eine Migrationsgeschichte oder stammen aus sozial benachteiligten Familien. Durch ihr pädagogisches Konzept bietet die Schule aus Sicht der Jury eine anregende Lernumgebung, die insbesondere benachteiligten Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven eröffnet.

Viele Schülerinnen und Schüler hätten bereits in der Grundschule negative Erfahrungen gemacht, hieß es in der Bewerbung der Schule um den Preis. An der Eichendorffschule arbeiteten sie begleitet von Lehrkräften in Lernbüros selbstständig. Im Mathematikraum bekämen die Schüler zum Beispiel verschiedene Zugänge zu mathematischen Phänomenen. Dadurch werde ihnen die Angst vor Fehlern genommen, hieß es. Zum Konzept gehören auch ein Schulhund, der Verzicht auf Hausaufgaben und Fairness-Regeln, die die Schülerinnen und Schüler untereinander aushandeln.

«Heute sehen wir, dass und wie gute Mittelschule geht und wie mutige Lehrkräfte und Schulleitungen auch in Bayern neue Wege gehen», teilte die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands, Simone Fleischmann, mit. «Andere Bundesländer habe es mit innovativen Konzepten oft einfacher als die Schulen in Bayern. Dabei ist es gerade in der Bildung wichtig, sich auf die Zukunft und ihre Anforderungen einzustellen und nicht stehen zu bleiben.» Die Eichendorffschule sei deshalb ein beeindruckendes Beispiel.

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo sprach von einem tollen Erfolg für die Schule: «Heute hat es sich wieder gezeigt: Innovativer Unterricht und nachhaltige Bildungskonzepte zahlen sich aus. An der Eichendorff-Mittelschule kommt beides zusammen.»

Der Deutsche Schulpreis wird seit 2006 von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung für eine besonders gute Schulqualität vergeben. Eine Jury aus Bildungsexperten und Schulpraktikern vergleicht bei den Bewerberschulen sechs Bereiche: «Leistung», «Umgang mit Vielfalt», «Unterrichtsqualität», «Verantwortung», «Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner» sowie «Schule als lernende Institution».

85 Schulen hatten sich in diesem Jahr den Angaben nach um die renommierte Auszeichnung beworben. 15 von ihnen nominierte die Jury. Neben dem Hauptpreis für die Eichendorffschule erhielten fünf Schulen ein Preisgeld von 30.000 Euro für den zweiten Platz.

Dieses ging an die Rothenburg-Grundschule in Berlin, die Berufliche Schule ITECH in Hamburg, die Grundschule am Dichterviertel in Mülheim an der Ruhr, die Nelson-Mandela Gesamtschule in Bergisch Gladbach (beide Nordrhein-Westfalen) und die Grundschule Op de Host in Horst, Schleswig-Holstein.

© dpa-infocom, dpa:231012-99-539734/6

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