Experten suchen vergeblich Bären-Spuren im Allgäu
Anfang 2023 gab es ungewöhnlich viele Bären-Nachweise in Bayern - seitdem ist es ruhig um die Bären im Freistaat geworden. Ein neuer Verdachtsfall hat daran nichts geändert.
Augsburg (dpa) - Im Allgäu gibt es nach einer angeblichen Bärensichtung keine bestätigten Hinweise darauf, dass wirklich eines der Raubtiere in der Region ist. Experten hätten bei einer systematischen und großflächigen Überprüfung der potenziellen Sichtungsstelle und der Umgebung keinerlei Hinweise auf einen Braunbären gefunden, berichtete das Landesamt für Umwelt in Augsburg. Die Mitglieder des Netzwerks «Große Beutegreifer» hätten gezielt nach Pfotenabdrücken, Kot oder Haaren von Bären gesucht.
Bundeswehr-Soldaten hatten berichtet, dass sie in der vergangenen Woche in der Nacht auf Donnerstag einen Bären im südöstlichen Landkreis Ostallgäu gesehen hätten. Dieser Hinweis werde nun «als unbestätigter Hinweis» eingestuft, erklärte die Behörde.
In Bayern wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Braunbären nachgewiesen. Mit 13 bestätigten Hinweisen gab es im Jahr 2023 ungewöhnlich viele Nachweise. Einer der Bären, die damals im Freistaat unterwegs waren, wurde im Mai 2023 in Österreich im Salzburger Land von einem Zug angefahren und tödlich verletzt. Seit nahezu eineinhalb Jahren gibt es jedoch in Bayern keinen Bärennachweis mehr.
Die in Bayern auftauchenden Bären dürften aus Norditalien stammen. Dort gibt es nach einem Wiederansiedlungsprojekt inzwischen etwa 100 Bären in der Provinz Trentino. Da die Tiere weite Strecken zurücklegen, können sie problemlos nach Österreich und auch weiter nach Bayern gelangen.