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KVB auf Kritik von Psychotherapeuten: Bundesweite Vorgabe

Nach harscher Kritik vom Deutschen Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) Missverständnisse bei der Versorgung psychisch kranker Patienten während der Wartezeit auf einen Therapieplatz bedauert.

Psychotherapie Christin Klose/dpa-tmn

München (dpa/lby) - Nach harscher Kritik vom Deutschen Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) Missverständnisse bei der Versorgung psychisch kranker Patienten während der Wartezeit auf einen Therapieplatz bedauert. Die bemängelten Aussagen in einem Rundschreiben seien rein informativ gewesen, die dargelegten rechtlichen Regelungen würden von der KVB weder unterstützt noch gutgeheißen, teilte die Vereinigung am Donnerstag in München mit.

Am Vortag hatte das DPNW kritisiert, dass die KVB Ärzten untersage, therapeutische Gespräche mit psychisch kranken Patienten abzurechnen, wenn diese auf einen Therapieplatz warteten oder einer Therapie bedürften. Dies hätten Ärzte mit der Qualifikation zum Erbringen psychosomatischer Leistungen zuvor gedurft. Diese Entscheidung sei angesichts viel zu weniger Therapieplätze eine «bodenlose Frechheit und ein Schlag ins Gesicht der Patienten», hieß es vom DPNW.

Es handele sich jedoch um eine bundesweit gültige Vorgabe und nicht um eine Entscheidung der KVB, erwiderte diese nun. «Wir sehen in Anbetracht langer Wartezeiten in der psychotherapeutischen Versorgung den Bedarf, alle praxisfernen Regelungen auf den Prüfstand zu stellen und auf ihre Praxistauglichkeit hin zu hinterfragen.» Man werde sich deshalb auf Bundesebene für eine alltagstaugliche Regelung einsetzen, betonte die KVB.

© dpa-infocom, dpa:231019-99-621164/3

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