Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Glatteis sorgt weiter für Schulausfall und abgesagte Flüge

Gefrierender Regen, spiegelglatte Straßen: Der Winter in Bayern hat wieder zugeschlagen - mit Folgen für Schüler, Eltern und Reisende. Auch am Donnerstag wird das Unwetter Teile Bayerns treffen.

München Flughafen Matthias Balk/dpa

München (dpa/lby) - Gefrierender Regen und Glätte haben am Mittwoch in Bayern zu zahlreichen Rutschpartien und vielen Schulausfällen gesorgt. Insbesondere in Franken und Ostbayern hatten etliche Landkreise und kreisfreie Städte den Präsenzunterricht wegen Glatteis abgesagt. Der Landkreis Main-Spessart sagte auch bereits den Unterricht für Donnerstag ab, in Stadt und Landkreis Regensburg soll hingegen der Schulbetrieb dann wieder normal laufen.

Der Deutsche Wetterdienst kündigte an, dass es in Nordbayern und in Niederbayern auch am Mittwochabend und teils noch Donnerstagmorgen unwetterartiges Glatteis geben kann. «In Unterfranken durch größere Niederschlagsmengen vereinzelt auch extremer Eisansatz an Gegenständen, Bäumen und Oberleitungen sowie erhöhte Eisbruchgefahr», warnten die Meteorologen. Der unterfränkische Landkreis Rhön-Grabfeld hatte wegen der Warnung bereits angekündigt, dass ab dem späten Mittwochnachmittag keine Linienbusse mehr fahren werden.

Am Donnerstag soll dann verbreitet wieder ein bis fünf Zentimeter Neuschnee fallen, kündigte der Wetterdienst an. In den Alpen sollen bis Freitagmorgen größere Mengen Schnee bis zu 15 Zentimeter fallen.

Am Flughafen München wurden am Mittwoch 250 Flüge annulliert, etwas mehr als ein Drittel der geplanten Starts und Landungen. Im Laufe des Tages normalisierte sich die Lage allerdings, wie ein Sprecher berichtete. Beide Start- und Landebahnen konnten ab dem späten Vormittag wieder genutzt werden.

In Nürnberg stellte die Stadt die Müllabfuhr wegen der «extremen Glätte» ein. «Die Gefahr für die Beschäftigten und die Verkehrsteilnehmer ist zu hoch.» Auf glatten Straßen kam es am Mittwoch auch immer wieder zu Unfällen, wobei es meist allenfalls nur Leichtverletzte gab.

Allein das Polizeipräsidium in Kempten meldete mindestens 32 Verkehrsunfälle durch Glätte. Im Raum Regensburg kam es in der Mittagszeit wegen Blitzeis zu einer ganzen Serie von Unfällen auf der Autobahn 3.

Im kompletten Regierungsbezirk Mittelfranken sowie zahlreichen weiteren Städten und Landkreisen fiel wegen des Winterwetters der Präsenzunterricht an den Schulen aus. Erst am Vormittag wurde mitgeteilt, dass es an den Schulen in Oberfranken keinen Nachmittagsunterricht gebe und die Schulen wegen der angekündigten Glatteisgefahr um 13.00 Uhr schließen.

Der Ebersberger Landrat Robert Niedergesäß (CSU) entschuldigte sich am Mittwoch für eine sehr späte Information über den Schulausfall in seinem Landkreis. «Die Kritik ist völlig berechtigt», schrieb er auf Facebook. Die «viel zu kurzfristige Entscheidung» sei «inakzeptabel» für Schüler, Eltern, Schulen und Lehrer.

Nach Angaben des Landratsamtes hatten Straßenmeisterei und Polizei erst am Mittwochmorgen gegen 6.30 Uhr Bedenken geäußert, die Straßenverhältnisse könnten zu gefährlich sein. Danach habe sich dann eine Koordinierungsgruppe ausgetauscht und alle Stellen informiert. Nach Angaben einer Sprecherin der Behörde wurde die «Meldekette» dann gegen 7 Uhr in Gang gesetzt.

Auch der Bahnverkehr war betroffen von der Glätte. «Es kann deutschlandweit zu Verspätungen und Zugausfällen im Regional- und Fernverkehr kommen», sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Die DB habe vorsorglich die Höchstgeschwindigkeit der ICE auf 200 Kilometer in der Stunde begrenzt. Der Zugverkehr zwischen Murnau am Staffelsee und Oberammergau wurde wegen angekündigten gefrierenden Regens und der Glättegefahr am Mittwoch eingestellt.

© dpa-infocom, dpa:240117-99-642808/6

Das könnte dich auch interessieren