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Mehr giftige Blaualgen: Forschungsprojekt beginnt

In Bayern hat die Zahl der im Sommer von sogenannten Bakterienblüten betroffenen Gewässern zugenommen.

Blaualgen Daniel Vogl/dpa

München (dpa/lby) - In Bayern hat die Zahl der im Sommer von sogenannten Bakterienblüten betroffenen Gewässern zugenommen. Im vergangenen Jahr waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums 30 von 370 ausgewiesen Badegewässern in Bayern zeitweise davon betroffen. Im den beiden Jahren zuvor war das nur bei 23 beziehungsweise 12 Gewässern der Fall, wie ein Sprecher am Montag in München mitteilte.

In den betroffenen Badestellen hatten sich dabei giftige Bakterienblüten der Blaualge gebildet. Diese Cyanobakterien sind nach Ministeriumsangaben Teil der natürlichen Lebensgemeinschaften in Gewässern. Ihr bloßes Vorkommen stelle keine Gefahr für Menschen dar. Doch seien Blaualgen zugleich Profiteure des Klimawandels und könnten unter bestimmten Bedingungen Gifte bilden, die für Mensch und Tier gesundheitsgefährdend sind.

«Es gab schon Vergiftungen bei Hunden, weil sie aus zu stark belasteten Gewässern getrunken oder Blaualgen gefressen hatten», teilte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) mit. «Aber auch Menschen, insbesondere Kleinkinder, die belastetes Wasser trinken, sind gefährdet und können, abhängig von der aufgenommenen Menge an Blaualgengift, Schleimhautreizungen oder Magen-Darm-Störungen bis hin zu einer Vergiftung erleiden.»

Mit einem Forschungsprojekt der Technischen Universität München will das Ministerium deshalb mehr über die Ausbreitung der Blaualge in bayerischen Seen erfahren und darüber, wie sie ihre Gifte bildet. Dazu sollen Taucher zunächst in einem See im Landkreis Aichach-Friedberg sowie später auch an weiteren Gewässern Proben nehmen, um sie anschließend analysieren zu können. Das Forschungsprojekt zur Ausbreitung von Blaualgen und dem damit verbundenen Gesundheitsrisiko hat eine Laufzeit bis Herbst 2026. Der Freistaat fördert es mit 312.000 Euro.

© dpa-infocom, dpa:231002-99-415134/2

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