Neues Stereophonics-Album - Roadtrip voll Wohlfühlmelodien
Klangvoller Rock aus Wales - die Band Stereophonics hat Höhen und Tiefen erlebt. Erfüllen sie das Versprechen, das ihr neues Album «Make 'em laugh, make 'em cry, make 'em wait» gibt?


Berlin (dpa) - Die walisische Rockband Stereophonics um Sänger Kelly Jones gibt mit ihrem neuen Album ein großes Versprechen ab. Löst «Make 'em laugh, make 'em cry, make 'em wait», das am 25. April erscheint, die Erwartungen des Titels ein? Das Album im Check:
Genre, Songanzahl, Länge:
Walisischer Alternative Rock - die 8 Songs dauern 28:22 Minuten.
So klingt es:
Beginnend mit sphärischen, beinahe hymnischen Klängen lädt die Band, die es seit 1992 gibt, den Zuhörer auf einen stimmungsvollen Roadtrip ein. Jeder Song ist anders und erzählt eine Geschichte, die im Gedächtnis bleibt.
Beim ersten Hören des neuen Albums steigt ein Gefühl auf, das man am ehesten aus den frühen 2000er Jahren kennt. Eine Melodie, begleitet von Gitarrenriffs und der trocken-heiseren Stimme des Leadsängers Kelly Jones. Der 50-jährige Waliser nimmt die Zuhörer mit auf eine abwechslungsreiche, wenn auch kurze Reise. Bei jedem neuen Song, verändert sich das Hörgefühl. Alles in allem fügen sich die Lieder aber harmonisch in eine Geschichte zusammen, die man öfter hören möchte.
Inhaltliche Schwerpunkte:
Das Versprechen, das die Band mit dem neuen Album-Titel gibt, löst sie auch ein: Während der knappen halben Stunde erlebt der Zuhörer Kindheitserinnerungen und Liebesgeschichten, streunert durch verlassene Gebäude und wandert mit der Band durch eine Zeit, die kurzweilig und abwechslungsreich, emotional und aufwühlend ist.
Das sagt die Band:
«Ich bin mit Musik aufgewachsen, mein Vater machte Musik. Meine beiden älteren Brüder hatten eine große Plattensammlung, die ich durchforstete. Im Alter von zwölf Jahren war ich in meiner ersten Band», erinnert sich Sänger Kelly Jones im Interview mit der dpa.
Der Vater von vier Kindern, der seine zwei Töchter im Teenager-Alter gerne zu Konzerten von Billie Eilish oder Drake begleitet, unterstreicht: «Ich versuche Songs zu schreiben, die ehrlich sind und von meinem Leben erzählen. Den Song «There's always gonna be something» habe ich geschrieben, weil ich in meinem Alltag mit der Familie und der Band schnell gemerkt habe, dass tatsächlich immer etwas ansteht, um das ich mich kümmern muss.»
Einer der neuen Songs, den Jones besonders mag, ist die Single «Seems like you don't know me»: «Ich mag die akustische Umgebung, die der Song ausstrahlt. Der Synthesizer verbreitet ein angenehmes Gefühl.»
Anspieltipps:
Der sechste Song «Mary is a singer» verbindet ein melodisches Intro mit einem Up-Tempo-Beat und einer Geschichte, die durch den Song trägt. Er hat auch Country-artige Elemente.
Auch der fünfte Song «Eyes too big for my belly» ist ein Stück mit dreckigem Klang, das durch harte Gitarrenriffs und einen unverkennbaren Sound geprägt ist.
Wussten Sie das schon?
Im Jahr 2010 wurde Schlagzeuger und Gründungsmitglied der Band, Stuart Cable, nach massivem Alkoholkonsum tot in seiner Wohnung aufgefunden. Über den Verlust spricht Kelly Jones in Interviews. Er habe nie den Eindruck gehabt, Cable würde alt werden. Der Schlagzeuger verließ die Band im Jahr 2003. Nach eigenen Angaben träumt Kelly Jones oft von seinem früheren Kindheitsfreund. Der jetzige Schlagzeuger der Band ist Jamie Morrison, der im Jahr 2012 zu der Band stieß.
Für wen lohnt sich das Album?
«Make 'em laugh, make 'em cry, make 'em wait» ist besonders für Fans von ehrlichem Alternative Rock. Bei allen acht Liedern des Albums kommen Gefühle auf wie Wehmut, schöne Erinnerungen an die Kindheit und die Atmosphäre, die ein Roadtrip mit den besten Freunden verströmt.
Musikalisch erinnert das Album an die frühen Goo Goo Dolls. In jedem Fall lohnt sich das Hören, denn man lacht, man weint und man wartet - auf den nächsten Song.