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Darf ich fremde Kinder schimpfen?

Ihr wisst sicher, wie schwierig es sein kann, sich einzumischen und fremde Kinder zu ermahnen. Trotzdem ist es wichtig, gemeinsam und mit Verständnis für verschiedene Erziehungsweisen die junge Generation großzuziehen.

Fremde Kinder schimpfen Familie & Kinder Foto: adobe stock / Ramona Heim

In der modernen Gesellschaft ist die Kindererziehung oft eine private Angelegenheit, die hinter verschlossenen Türen stattfindet. Doch das Sprichwort "Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf" erinnert uns daran, dass es Zeiten gab, in denen die Gemeinschaft eine größere Rolle in der Erziehung spielte. In der türkischen Kultur ist die "Teyze", die Tante, ein Symbol für diese kollektive Erziehungsweise.

Kulturelle Unterschiede und moderne Tabus

Die "Teyze", eine respektierte ältere Frau in der türkischen Kultur, spielt eine zentrale Rolle in der kollektiven Kindererziehung. 

Eine "Teyze" muss nicht unbedingt eine Blutsverwandte sein; sie kann jede respektierte ältere Frau sein, die bereit ist, einzugreifen, wenn Kinder sich schlecht benehmen. Sie ist bekannt dafür, streng, aber gerecht zu sein, und ihre Ermahnungen können eine willkommene Pause für erschöpfte Eltern sein. Doch in Deutschland und anderen westlichen Ländern wird das Zurechtweisen fremder Kinder oft als Tabu angesehen, was zu Spannungen und Missverständnissen führen kann.

Die Gewissensfrage: Soll man fremde Kinder maßregeln?

Die Gewissensfrage, ob man die Kinder von Fremden zurechtweisen sollte, wenn sie sich schlecht benehmen, wie zum Beispiel Müll in den Wald zu werfen, ist ein heikles Thema. Es ist eine Gratwanderung zwischen dem Wunsch, die Umwelt zu schützen und dem Eingriff in die Erziehung anderer Leute Kinder. Experten raten zu einem freundlichen, aber bestimmten Hinweis, der die Eltern nicht vor ihren Kindern bloßstellt und gleichzeitig das Bewusstsein für die richtige Handlung fördert.

Psychologische Perspektiven auf das Fremderziehen

Erziehungsexperten und Psychologen weisen darauf hin, dass unterschiedliche Erziehungsstile und die Angst vor Kritik an den eigenen Fähigkeiten als Eltern dazu führen können, dass Eltern negativ auf das Eingreifen Außenstehender reagieren. Dennoch gibt es Situationen, in denen es angemessen sein kann, fremde Kinder zu maßregeln, insbesondere wenn das Verhalten des Kindes die persönlichen Grenzen anderer verletzt oder wenn Sicherheit und Wohlbefinden auf dem Spiel stehen.

Psychologische Perspektiven auf das Fremderziehen

Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft einen Mittelweg finden, der es ermöglicht, Kinder zu respektvollen Mitgliedern der Gemeinschaft zu erziehen, ohne die Autorität der Eltern zu untergraben. Vielleicht ist es an der Zeit, das Konzept der "Teyze" neu zu interpretieren und eine Balance zwischen individueller und kollektiver Verantwortung in der Kindererziehung zu finden. Dabei sollten wir auch lernen, wie man auf eine Weise interveniert, die konstruktiv ist und nicht zu weiteren Konflikten führt.

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