Wohnatlas 2019: Immobilienpreise auf dem Land ziehen an
Der Bauboom in Bayern hält weiterhin an. Das wirkt sich jetzt auch auf die Immobilienpreise auf dem Land aus.
Die eigenen vier Wände sind in Bayern begehrter denn je. Dank der niedrigen Zinsen wird weiterhin gekauft und gebaut was das Zeug hält. Und das obwohl die Preise für Immobilien steigen und steigen. Die teuersten Regionen liegen fast ausnahmslos in Bayern. Unter den Top Ten, der Landkreise mit dem größten Preisansteig im Vergleich zum Vorjahr, sind acht bayerische Landkreise. Darunter Miesbach, Starnberg, Fürstenfeldbruck und auch Erding.
Spitzenreiter Miesbach
Teuerster Landkreis ist Miesbach (Bayern) mit durchschnittlich 5.615 Euro pro Quadratmeter. Der Kreis gehört zum erweiterten Speckgürtel Münchens. Die bayerische Landeshauptstadt ist von hier aus noch gut mit der S-Bahn erreichbar. Aber auch exklusive Ferienwohnungen am Tegernsee und Domizile mit Alpen-Panorama sind sehr gefragt. Aber nicht nur hier wird wohnen teurer.
Auch im ländlichen Raum steigen die Preise
Die stärksten Steigerungen betreffen aber nicht die klassischen Speckgürtel der Metropolen, wie der Postbank Wohnatlas zeigt. Von der großen Nachfrage nach Wohneigentum profitiert nun auch der ländliche Raum. Den mit Abstand rasantesten Preisanstieg verzeichnet Suhl im Süden Thüringens. Dort wurden Wohnungen und Häuser um knapp die Hälfte teurer. In den Landkreisen Kronach (Oberfranken, nahe thüringische Grenze) und Kyffhäuserkreis (Nordthüringen) stiegen die Preise zwar etwas langsamer, aber dennoch betrug der Preisschub mehr als 40 Prozent.
Vor allem Familien verlassen die Stadt
"Wer mehr Platz braucht, zieht immer häufiger ins städtische Umland", sagt Ralph Henger vom Institut der deutschen Wirtschaft. „Diesen Trend beobachten wir seit 2014. Davor waren die Immobilien in den Großstädten vergleichsweise preiswert. Inzwischen gibt es jedoch kaum günstige Wohnungen oder Häuser.“ Besonders deutlich zeige sich diese Entwicklung in dicht bebauten Städten wie München oder Stuttgart.