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Super Recognizer-Test: Seid ihr unter den 2%?

Super Recognizer sind Personen mit der seltenen Fähigkeit, Gesichter außergewöhnlich gut zu merken und wiederzuerkennen, was sie zu wertvollen Akteuren in der Polizeiarbeit macht, obwohl die wissenschaftliche Forschung und ethische Bewertung ihres Einsatzes noch in den Anfängen steckt.

Super Recogniser Test Job & Berufsleben Foto: adobe stock / Gorodenkoff

In den Reihen der Polizei gibt es Beamte, die über eine bemerkenswerte Fähigkeit verfügen: Sie sind sogenannte Super Recognizer, Menschen mit der außergewöhnlichen Gabe, Gesichter und Bewegungen überdurchschnittlich gut zu merken und Personen selbst nach Jahren oder unter Tausenden wiederzuerkennen. Diese Fähigkeit ist selten – Schätzungen zufolge besitzen nur etwa ein bis zwei Prozent der Weltbevölkerung diese Begabung, die sich kaum trainieren lässt.

Wichtig für die Polizeiarbeit

Die Entdeckung der Super Recognizer ist relativ neu in der Wissenschaft, und die Forschung dazu steckt noch in den Kinderschuhen. Doch bereits jetzt wird deutlich, welch revolutionäres Potenzial diese menschlichen "Speichermedien" für die Sicherheitsarbeit haben könnten. Sie könnten:

  • bei der Passkontrolle an Flughäfen
  • bei Antiterror-Einsätzen
  • bei der Suche nach vermissten Personen 

eingesetzt werden. Ihre Fähigkeit, Gesichter auch nach Jahren oder trotz Veränderungen im Äußeren wiederzuerkennen, macht sie zu einem wertvollen Instrument in der kriminalistischen Praxis.

Die bayerische Polizei sucht

In Großbritannien hat Scotland Yard bereits eine erfolgreiche Super-Recognizer-Spezialeinheit aufgebaut, und auch in Deutschland gibt es Pilotprojekte und reguläre Einheiten, die mit Super Recognizern arbeiten. Die Polizei in Bayern sucht aktiv nach Menschen mit dieser besonderen Eigenschaft und bietet einen Test an, um potenzielle Super Recognizer zu identifizieren.

Wichtige Rolle dieser Fähigkeit

Doch die Verwendung von Super Recognizern wirft auch Fragen auf. Die sächsische Landtagsabgeordnete Juliane Nagel äußerte Bedenken über den Einsatz dieser Personen, die in den Medien oft als Menschen mit "übernatürlichen Fähigkeiten" dargestellt werden. Es gibt Befürchtungen, dass Super Recognizer präventiv jede Person merken könnten, die ihnen auf Demos begegnet, obwohl dies alleine keine rechtlichen Folgen hätte.

Die Forschung zu Super Recognizern ist nicht nur für die Polizeiarbeit von Bedeutung, sondern bietet auch Einblicke in die Funktionsweise des menschlichen Gehirns und dessen Variabilität. Dies könnte zu individualisierten Ansätzen in der Medizin führen, bei denen nicht mehr alle gleich behandelt werden, ohne zu wissen, wie gut eine Therapie jeweils wirkt. Die wissenschaftliche Validierung von Tests zur Identifizierung von Super Recognizern ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die richtigen Personen für die Aufgaben ausgewählt werden. In Deutschland gibt es jedoch noch keine einheitliche Definition oder Diagnosekriterien für Super Recognizer, und die Methoden zur Identifizierung variieren zwischen den Bundesländern.

Die Debatte um Super Recognizer zeigt, wie wichtig Transparenz und wissenschaftliche Fundierung bei der Einführung neuer Methoden in der Polizeiarbeit sind. Während die Fähigkeiten von Super Recognizern zweifellos beeindruckend sind, müssen die ethischen und praktischen Implikationen ihres Einsatzes sorgfältig abgewogen werden.

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