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„Sauklauen“-Studie: Was Handschrift über euch verrät und wie ihr sie verbessert

Oft unleserlich und zu langsam: Lehrer bundesweit bemängeln die Schreibkompetenzen ihrer Schüler. Laut einer neuen Studie hat mehr als jedes dritte Grundschulkind Probleme, eine gut lesbare und flüssige Handschrift zu entwickeln. Was eure Schrift über euch aussagt und wie ihr sie verbessern könnt, verraten wir hier.

Kind schreibt in Schreibschrift Familie & Kinder Foto: Patrick Pleul/dpa

Oft unle­ser­lich und zu lang­sam: Lehrer bundes­weit bemän­geln die Schreib­kom­pe­ten­zen ihrer Schü­ler. Laut einer am Diens­tag (09.04.) in Berlin vorge­stell­ten Studie hat mehr als jedes dritte Grund­schul­kind (37 Prozent) Probleme, eine gut lesbare und flüs­sige Hand­schrift zu entwi­ckeln. Lehrer an weiter­füh­ren­den Schu­len sehen sogar bei 43 Prozent der Schü­ler Mängel.

Dabei merken Grapho­lo­gen an, dass die Hand­schrift viel über den Charak­ter einer Person verrät und wie sie sich im Alltag gegen­über ande­ren Menschen verhält. Mehr dazu in unse­rer Gale­rie.

Was deine Handschrift über dich verrät:

Anhand der eurer Hand­schrift können Grapho­lo­gen Rück­sch­lüsse auf euren Charak­ter ziehen. Die Buch­sta­ben­größe verrät z.B. wie ihr mit ande­ren Menschen umgeht.

  • Buchstabengröße Text Foto: ANTENNE BAYERN


  • Buchstabenform Text Foto: ANTENNE BAYERN
  • Neigung der Schrift Text Foto: ANTENNE BAYERN
  • Abschied zwischen Wörtern Text Foto: ANTENNE BAYERN
  • i-Punkt Text Foto: ANTENNE BAYERN
  • Schreibrichtung Antenne Bayern Foto: ANTENNE BAYERN
  • Anfangsbuchstaben Text Foto: ANTENNE BAYERN
  • Endbuchstaben Text Foto: ANTENNE BAYERN

Bayerische Schüler haben ebenfalls Nachholbedarf

Die Hand­schrift der baye­ri­schen Schü­ler hat sich nach Einschät­zung ihrer Lehrer in den vergan­ge­nen Jahren deut­lich verschlech­tert. Knapp 90 Prozent der Lehr­kräfte bejah­ten in einer Umfrage, dass Grund­schü­ler schlech­tere Voraus­set­zun­gen für die Entwick­lung einer flüs­si­gen Hand­schrift mitbrin­gen bezie­hungs­weise dass ältere Schü­ler nicht mehr so schnell und leser­lich schrei­ben können wie noch vor weni­gen Jahren.

Zugleich sind die Lehrer nahezu geschlos­sen davon über­zeugt, dass sich eine geübte Hand­schrift auf andere Kompe­ten­zen wie die Recht­schrei­bung, aber auch auf die schu­li­sche Leis­tung insge­samt posi­tiv auswirkt. Dies geht aus einer Studie hervor, die der Baye­ri­sche Lehrer- und Lehre­rin­nen­ver­band (BLLV) vorstellte.

Lehrer bemängeln fehlende Zeit zum Üben

„Wie sollen wir den Kindern das Schrei­ben­ler­nen beibrin­gen, wenn den Lehr­kräf­ten schlicht die Zeit fehlt, sie indi­vi­du­ell zu unter­stüt­zen?“, kriti­sierte der Bundes­vor­sit­zende des Verban­des Bildung und Erzie­hung (VBE), Udo Beck­mann. „Wenn Kinder dann noch moto­ri­sche Defi­zite aufwei­sen, weil sie auch zu Hause nicht die notwen­dige Unter­stüt­zung bekom­men können, gera­ten wir an die Grenze des Mach­ba­ren.“

Der VBE hat die reprä­sen­ta­tive Umfrage gemein­sam mit dem Schreib­mo­to­rik Insti­tut von Septem­ber 2018 bis Januar 2019 durch­ge­führt. An der „Stu­die über die Entwick­lung, Probleme und Inter­ven­ti­o­nen zum Thema Hand­schrei­ben“ (STEP) betei­lig­ten sich bundes­weit über 2.000 Lehrer. Der VBE ist mit rund 164.000 Mitglie­dern Deut­sch­lands zweit­größte Pädago­gen-Gewerk­schaft.

5 Tipps für eine schönere Schrift

Gerade weil die Hand­schrift wie eine persön­li­che Visi­ten­karte ist, sollte sie leser­lich und optisch anspre­chend sein. Erste Schritte von der Sauklaue zur Schön­schrift gelin­gen mit diesen fünf Tipps:

  • lang­sam schrei­ben
    Zu wenig Zeit ist am häufigs­ten der Killer für eine saubere Schrift. Nehmt euch deshalb die Zeit, die ihr braucht, um einen schö­nen Text zu schrei­ben. Egal ob im Job oder in der Schule. Keine Panik: Das Tempo nimmt durch wieder­hol­tes Üben ganz auto­ma­tisch zu.
  • rich­tige Haltung 
    Zwei Dinge müssen beim Schrei­ben rich­tig gehal­ten werden: den Stift und den Körper. Das bedeu­tet: Setzt euch aufrecht und locker hin. Gebt eurem Arm genug Bewe­gungs­frei­heit, so bleibt euer Hand­ge­lenk entlas­tet und unver­krampft. Den Stift soll­tet ihr eben­falls locker in den Fingern halten, nicht zu fest zupa­cken.
  • Muster­bei­spiele als Vorbild
    Der Weg zu einer schö­ne­ren Schrift führt auch über Inspi­ra­tion. Sucht euch daher eine Schrift aus, die euch gut gefällt. Vorla­gen können aus dem Inter­net oder von Freun­den stam­men. Orien­tiert euch daran, passt euer Schrift­bild entspre­chend an. So wird alles Stück für Stück leser­li­cher. Nur zu verspielt sollte es nicht sein.
  • rich­ti­ger Stift und gute Unter­lage
    Wie der Hand­wer­ker gutes Werk­zeug braucht, benö­tigt ein Schrei­ber einen Stift, mit dem er sich wohl­fühlt. Ideal ist natür­lich ein Füller. Aber auch ein Kugel­schrei­ber, die gut in der Hand liegt, bringt schöne Ergeb­nisse. Darüber hinaus darf die Unter­lage, auf der ihr schreibt, nicht zu hart sein. Unter die letz­ten Blät­ter also am besten einen neuen weichen Block legen.
  • regel­mä­ßig üben
    Klingt banal, hilft aber: Legt das Smart­phone so oft wie möglich weg und nutzt die Gele­gen­heit, etwas per Hand zu schrei­ben. Termine im Kalen­der, eine Tele­fon­no­tiz, Einkaufs­lis­ten, usw. Es gibt mehr als genug Gele­gen­hei­ten zu üben.

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