Gemeinnützige Arbeit von Asylbewerbern in Bayern: Chancen und Kritik
Im Freistaat Bayern gehen immer mehr Asylbewerber einer gemeinnützigen Arbeit nach. Das Innenministerium sieht darin eine Chance für gesellschaftliche Akzeptanz, während die Grünen im Landtag Kritik äußern und schnellere Arbeitserlaubnisse fordern. Alle Informationen dazu gibt's hier.


Immer mehr Asylbewerber im Freistaat gehen einer gemeinnützigen Arbeit nach. Laut dem bayerischen Innenministerium sind aktuell 4100 Geflüchtete in Bereichen wie Landschaftspflege, Sportanlagen oder Werkstätten tätig. Diese Tätigkeiten sollen nicht nur eine Gegenleistung für erhaltene Leistungen darstellen, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz der Asylbewerber erhöhen.
Politische Debatte um gemeinnützige Arbeit
Die Landtags-Grünen kritisieren diese Maßnahmen als reine Symbolpolitik. Sie fordern, dass Geflüchtete schneller eine Arbeitserlaubnis für reguläre Jobs erhalten. Gülseren Demirel, Landtagsabgeordnete der Grünen, betont, dass viele Geflüchtete arbeiten wollen, dies jedoch oft an fehlenden Arbeitserlaubnissen scheitert. Ihrer Meinung nach sollte der Fokus darauf liegen, den Menschen zu ermöglichen, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen und nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein.
Ziele und Herausforderungen
Ministerpräsident Söder hatte im letzten Jahr angekündigt, dass Asylbewerber in Zukunft mehr gemeinnützige Tätigkeiten verrichten sollen. Obwohl bereits 4100 Stellen besetzt sind, bleibt das Ziel von 5000 gemeinnützigen Jobs allein im Bereich des Freistaats (Kommunen nicht mitgerechnet) noch unerreicht. Das Innenministerium betont die Bedeutung dieser Arbeitsgelegenheiten für die gesellschaftliche Integration und die Möglichkeit, eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten.
Einsatzbereiche und Träger
Die Arbeitsgelegenheiten werden sowohl von staatlichen als auch von kommunalen und gemeinnützigen Trägern angeboten. Einsatzbereiche umfassen Landschaftspflege, Umwelt- und Naturschutz, Wegebau, Werkstätten, Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie Arbeitseinsätze bei unvorhergesehenen Ereignissen wie Naturkatastrophen.
Forderungen der Grünen
Die Grünen fordern, dass Geflüchteten, die arbeiten, die Arbeitserlaubnis nicht entzogen wird und dass sie nicht abgeschoben werden, wenn sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Sie sehen in der gemeinnützigen Arbeit keine langfristige Lösung, sondern plädieren für eine schnellere Integration in den regulären Arbeitsmarkt.