Breites Bündnis will Olympia nach München holen
Ein breites Bündnis aus Politik und Sport will die Olympischen Spiele nach München holen. Die erste Hürde ist ein Bürgerentscheid in München. Stadt und Staatsregierung setzen auf ein Ja.


München (dpa/lby) - Die Landeshauptstadt München, die bayerische Staatsregierung und zahlreiche Spitzensportler kämpfen und werben in einem breiten Bündnis für die neue Münchner Olympia-Bewerbung. Sie setzen deshalb gemeinsam darauf, dass zunächst die Münchner Bevölkerung den Plänen in einem Bürgerentscheid am 26. Oktober zustimmt.
«Wir alle sagen Ja zu Olympia», sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). «Wir sind überzeugt, Bayern kann Olympia.» Und München habe national und international gesehen auch gute Chancen, die Sommerspiele nach 1972 erneut wieder in den Freistaat zu holen. Dafür brauche man aber als Erstes die Rückendeckung bei dem Bürgerentscheid.
Söder, Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und der bayerische Innen- und Sportminister Joachim Herrmann (CSU) argumentierten insbesondere, dass die meisten Sportstätten gar nicht neu und teuer gebaut werden müssen. «Das Motto heißt: nachhaltige Spiele», sagte Söder. «Es wird keine Protz-Bauten geben.» Zudem warben sie damit, dass es neuen Wohn- und Lebensraum für 30.000 Menschen, neue Arbeitsplätze und einen neuen Schub für den öffentlichen Nahverkehr in München geben werde.
Reiter hofft auf stabile Mehrheit
Reiter gab sich zuversichtlich, dass die Mehrheit der Münchner Bevölkerung für die Olympia-Bewerbung sei - man müsse diese nur dazu bringen, sich auch an dem Bürgerentscheid zu beteiligen. Er kündigte an, man werde zusammen mit der Wahlbenachrichtigung gleich auch die Briefwahlunterlagen mitsenden. «Ich hoffe, dass wir eine stabile Mehrheit bekommen, damit wir uns aussichtsreich bewerben können», betonte er. Herrmann appellierte an die Münchner Bevölkerung: «Setzen sie beim anstehenden Bürgerentscheid ein Zeichen für den Sport, für die Jugend.»
Der vielfache Rodel-Olympiasieger Felix Loch sagte, er sei froh und stolz, dass die Politik so geeint hinter der Olympia-Bewerbung stehe. Die Dressurreiterin und Olympiasiegerin von Paris, Jessica von Bredow-Werndl, sagte, sie stehe mit ganzem Herzen und mit vollster Überzeugung hinter der Bewerbung. Der olympische Spirit sei mit nichts auf der Welt zu vergleichen.
Voraussetzung für die Münchner Bewerbung ist zunächst die Zustimmung der Münchner Bürger bei dem Bürgerentscheid im Oktober. Damit wäre aber erst die erste - wenn auch eine entscheidende Hürde - genommen. Welche Stadt oder welche Region für Deutschland ins Rennen um Olympische Spiele gehen soll, will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) final im Herbst 2026 bei einer Mitgliederversammlung entscheiden. Über die Vergabe der Spiele entscheidet später das Internationale Olympische Komitee (IOC).