Christina Scheib: Die Bayerin, die als LKW-Fahrerin in einer Männerdomäne begeistert
Christina Scheib aus Gmund ist eine der wenigen weiblichen LKW-Fahrerinnen in Deutschland. Mit ihrem pinken LKW und fast 130.000 Instagram-Followern begeistert sie viele. Erfahrt mehr über ihren Alltag und die Herausforderungen, die sie meistert. Alle Informationen dazu gibt's hier.


Christina Scheib: Eine Vorreiterin in der Logistik
Nur knapp drei Prozent der LKW-Fahrer in Deutschland sind weiblich. Eine, die sich in dieser Männer-Domäne wohlfühlt und mit Leidenschaft jeden Tag hinter dem Steuer ihres LKW sitzt, ist Christina Scheib. Wenn die Bayerin aus Gmund vorfährt, fällt sie auf: Hinten auf dem Laster prangert ein riesiges Foto von ihr, das Fahrzeug ist unter anderem pink lackiert. Auf Instagram lässt Christina ihre fast 130.000 Follower an ihrem Alltag teilhaben. "Alles an meinem Job ist schön", sagt sie. "Vor allem, weil der Beruf so wichtig ist. Wir transportieren alles, was wir als Gesellschaft brauchen. Es macht mich glücklich, dazu beizutragen."
Für Unternehmer Andreas Schönreiter aus Grafing ist Christina zwei Tage die Woche unterwegs. "Christina kommt bei uns spitze an. Die Kunden wünschen sich teilweise sogar, dass Christina sie beliefert. Sie ist mit Leidenschaft mit dabei und wir sind heilfroh, dass sie bei uns ist."
Besonderer Beifahrer: Bayerns Verkehrsminister
Jetzt hatte Christina Scheib einen besonderen Beifahrer als Gast: Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter. Der hatte auch einen LKW-Führerschein und fuhr Touren, bevor er in die Politik ging. Christina zählt ihm die größten Herausforderungen auf: "Die Sicherheit, gerade auf Parkplätzen, die Sanitäranlagen, natürlich auch das Gehalt. Es gibt viele Sachen, die man anpacken muss. Es wird ja schon viel gemacht für uns, aber der Beruf muss einfach attraktiver werden. Den LKW-Führerschein muss man sich auch leisten können."
Bernreiter setzt auf die neue Bundesregierung, dass beispielsweise mehr Parkplätze entstehen. Um den Job für Frauen attraktiver zu machen, müssen flexiblere Arbeitszeiten angeboten werden, so der Minister. Er hat auch den Preis "Logistik ist weiblich" ins Leben gerufen.
Frauen in der Logistik: Ein wachsender Trend
Der Frauenanteil ist in den letzten Jahren bereits gestiegen - zur Freude von Christina, die auch Frauenbotschafterin für den Beruf ist: "Man sieht mittlerweile schon oft Frauen in LKW. Das freut mich total. Die Mädels sollen ihren Traum leben." Die Bedeutung der Logistik kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, sagt Bernreiter: "Ohne Logistik funktioniert gar nichts. In Bayern arbeiten etwa 400.000 Beschäftigte in der Logistik und einen Umsatz von 36 Milliarden Euro."