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Schwimmer bei erneutem Wels-Angriff im Brombachsee verletzt

Schon wieder: Ein Wels beißt im Brombachsee zu und verletzt einen 69-Jährigen. In diesem Fall hat die Polizei jedoch anders reagiert als bei der vorherigen Wels-Attacke.

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Großer Brombachsee Daniel Vogl/dpa

Absberg (dpa) - Erneut hat ein Wels im Brombachsee in Mittelfranken einen Schwimmer angegriffen und ihn leicht verletzt. Der Fisch biss einen 69-Jährigen am Mittwoch im Bereich einer Badeplattform in den Arm und fügte ihm dabei eine Schürfwunde zu, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Mann sei noch im Uferbereich bei Absberg behandelt worden.

Zweiter Vorfall innerhalb weniger Tage

Es ist bereits der zweite Vorfall innerhalb weniger Tage. Am 20. Juni hatte ein Wels mehrere Badegäste an einer anderen Stelle des See, aber ebenfalls im Bereich einer Badeplattform angegriffen. Fünf Menschen erlitten Bissverletzungen. Die Polizei entschloss sich dort, den Wels - oft auch als Waller bezeichnet - mit Schüssen aus der Dienstpistole zu töten. Zur Begründung hieß es, eine Sperrung des Badebereiches hätte nicht durchgehend überwacht werden können. Die Gefahr, dass ein Schwimmer durch Bisse in Panik gerät und ertrinkt, wäre laut Polizei gegeben gewesen.

Beim Vorfall am Mittwoch entschied sich die Polizei lediglich dazu, die Badeplattform zu sperren. In Absprache mit den zuständigen Behörden wurde die Badeinsel zudem aus dem Wasser geholt. Da in dem Bereich des Sees nur wenig los gewesen sei, sei dies als ausreichend angesehen worden, hieß es von der Polizei.

Wieso griffen die Welse Schwimmer an?

Dass gleich zwei Mal ein Wels Badende angegriffen hat, hängt laut André Macher vom mittelfränkischen Fischereiverband mit dem derzeit geringen Wasserstand am Brombachsee zusammen. Zudem gehe gerade die Laichzeit zu Ende. Den Fischen fehle es aufgrund des geringen Wasserstands an geeigneten Orten im Uferbereich, an denen sie ihre Eier ablegen können. Der Wels lege diese deshalb etwa unterhalb von Badeplattformen ab. Und seine Eier verteidigt er. Nur so ist für Macher das Verhalten des sonst nicht aggressiven Fischs zu erklären.

Wie lässt sich das künftig verhindern?

Weitere Fälle dürfte es erstmal keine mehr geben, ist Fischereiexperte Macher überzeugt. Die Laichzeit sei nun eigentlich beendet, bei dem Wels bei Absberg habe es sich wohl um einen Nachzügler gehandelt. Grundsätzlich könne so etwas erst wieder zur Laichzeit im nächsten Jahr passieren. Bei einem Treffen von Wasserwirtschaftsamt und Fischereiverband in der kommenden Woche sollen auch die Wels-Vorfälle Thema sein, wie eine Sprecherin der Behörde sagte.

Vorsorgemaßnahmen gibt es dafür laut Macher aber keine. Letztlich sei es nur möglich, in solch einem Fall die Badeinsel aus dem Wasser zu entfernen - oder den Fisch. Welse gibt es laut dem Landesfischereiverband im Freistaat sehr viele. Sie leben vor allem in Seen oder langsam fließenden Gewässern. Der Wels mag demnach warmes Wasser.

Bissiger Waller kam auf den Teller

Anders als der Wels bei Absberg durfte der erste bissige Waller nicht weiterleben. Der 90-Kilo-Fisch wurde nach den Polizeischüssen aus dem See geangelt und kam anschließend auf die Teller. Ein Gastwirt bot den Zwei-Meter-Wels aufgeteilt in 120 Filetportionen auf seiner Karte an. Mittlerweile ist der Fisch komplett verspeist.

© dpa-infocom, dpa:250703-930-750521/2