Fünf Jahre Haft wegen Betrugs für Ex-Bankangestellten
Jahrelang nimmt ein Bankangestellter hochbetagte Kunden aus. Er erschleicht sich ihr Vertrauen und ihr Geld. Insgesamt mehr als zwei Millionen Euro - für ein Luxusleben. Nun muss er ins Gefängnis.


Schweinfurt (dpa/lby) - Fünf Jahre Haft wegen Betrugs lautet das Urteil für einen 58 Jahre alten früheren Bankangestellten aus Schweinfurt. Seit 2012 brachte er Bewohner eines Seniorenheimes um ihr Geld. Zu Prozessbeginn hatte er die Vorwürfe weitgehend eingeräumt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig, da sowohl Verteidigung als auch Staatsanwaltschaft auf Rechtsmittel verzichtet haben, wie ein Sprecher des Landgerichtes mitteilte.
Mit dem Urteil blieben die Richter unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die am Donnerstag auf acht Jahre Haft plädiert hatte. Die Verteidiger hatten sich den Angaben nach für maximal knapp über vier Jahre Haft für ihren Mandanten ausgesprochen.
Er schäme sich und bitte aufrichtig um Verzeihung, hatte der Mann zu Prozessbeginn gesagt. Die Betrugstaten führte er auf eine «finanzielle Notlage» nach dem Ende seiner Ehe im Jahr 2012 zurück. Angeklagt waren 179 Taten zwischen 2012 bis 2024, von denen der 58-Jährige allerdings einzelne über seinen Anwalt zurückwies.
Bankfiliale in Seniorenheim
Die Geschädigten seien zumeist über 80 Jahre alt gewesen. Der Angeklagte hatte in einer Bankfiliale in einem Seniorenheim gearbeitet und dort das Vertrauen der Senioren gewonnen. So habe er sie überzeugen können, ihm hohe Bargeldbeträge und Goldmünzen zu übergeben, um das Geld für sie gewinnbringend anzulegen. Stattdessen finanzierte er sich davon ein Luxusleben. Die Schadenssummer betrug mehr als 2,1 Millionen Euro.
Mehrere der Opfer sind mittlerweile gestorben, zahlreiche Betrugstaten waren bereits verjährt. Aufgeflogen war der Betrug, nachdem Angehörige eines der Opfer Verdacht schöpften und im August 2024 Anzeige erstatteten.