Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Gesundheitsministerin Gerlach wirbt für Zecken-Schutzimpfung

Zecken sind unliebsame Mitbringsel, etwa von einem Spaziergang über eine Wiese. Das Problem: Sie können Krankheiten übertragen. Bayerns Gesundheitsministerin hat deshalb einen dringenden Rat.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Zeckengefahr steigt mit Frühlingstemperaturen Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

München (dpa/lby) - Die Menschen in Bayern sind bei der Impfung gegen die von Zecken übertragene Hirnhautentzündung FSME offensichtlich nachlässig. Nur ein Fünftel der Erwachsenen verfügt dem Gesundheitsministerium zufolge über einen Impfschutz. «Das ist zu wenig, denn die FSME ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark verursachen kann», sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) in München. Bei Schulanfängerinnen und Schulanfängern waren rund 37 Prozent geimpft.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) meldete bis zum 22. April vier Fälle einer FSME-Erkrankung. Im Vorjahr waren es demnach zu diesem Zeitpunkt bereits 17 Fälle. Am größten sei das Risiko einer Ansteckung von April bis Oktober. 

Fast ganz Bayern als Risikogebiet

Das Robert Koch-Institut (RKI) stuft bis auf die Stadt Schweinfurt ganz Bayern als Risikogebiet für die Frühsommer-Meningoenzephalitis ein, bei der sich die Hirnhaut, das Gehirn oder das Rückenmark entzünden können. Die Viruserkrankung kann bleibende neurologische Schäden hinterlassen oder gar lebensbedrohlich sein.

Schnell mit Impfung beginnen

Nach Angaben Gerlachs sind für einen ausreichenden Schutz drei Impfungen innerhalb eines Jahres notwendig, die in der Regel gut vertragen und von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden. Ungeimpfte sollten schnell damit beginnen, da frühestens nach der zweiten Impfung ein zeitlich begrenzter Schutz bestehe. Wer grundimmunisiert sei, solle an die Auffrischung denken.

Kein Schutz vor Lyme-Borreliose

Keinen Impfschutz gibt es vor der Lyme-Borreliose, die ebenfalls von Zecken übertragen wird. Hier seien dem LGL bis zum 22. April 264 Fälle gemeldet worden (Vorjahr: 277). Die Krankheit sei gut mit Antibiotika zu behandeln, sollte aber frühzeitig erkannt werden. Als Warnzeichen gilt dem Ministerium zufolge eine ringförmige Rötung um die Stichstelle.

Fachleute raten, die Zecke bei einem Biss möglichst rasch zu entfernen und im Zweifel medizinische Hilfe aufzusuchen. Bei einer Wanderröte in den Tagen nach einem Biss solle man umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

© dpa-infocom, dpa:250427-930-470766/1