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Herrmann nimmt Polizei nach Schuss auf Soldaten in Schutz

Ein Polizei-Schuss auf einen Soldaten hat eine Bundeswehrübung überschattet. Wie konnte es dazu kommen? Immer mehr Details kommen ans Licht. Für Bayerns Innenminister ist klar, wer keine Schuld hat.

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Bundeswehrsoldat bei Übung durch Schuss der Polizei verletzt Karl-Josef Hildenbrand/dpa

München (dpa) - Nach dem Schuss auf einen Soldaten bei einer Großübung im Landkreis Erding nimmt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann die Polizei in Schutz und verweist damit indirekt auf die Bundeswehr. Es sei «bereits jetzt offenkundig, dass das Kommunikationsdefizit nicht bei der Regierung oder der Polizei lag», sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in München. 

Belegt sei dies durch eine Nachfrage der Polizei beim Feldjägerregiment der Bundeswehr unmittelbar vor dem Schusswechsel. «Als am Abend des 22. Oktober über den Notruf die Mitteilung über eine bewaffnete Person in Altenerding einging, rief die Polizei beim zuständigen Feldjägerregiment der Bundeswehr an und erkundigte sich, ob dies Teil der Übung wäre. Dies wurde von dort zunächst explizit verneint. Somit musste die Polizei von einer echten Bedrohung ausgehen», sagte Herrmann. 

Im Landkreis Erding war der Start des ersten Übungsszenarios der Bundeswehr erst für einen Tag später, den 23. Oktober, angekündigt gewesen. Am Abend davor war es dort aber bei der Bundeswehr-Großübung «Marshal Power» zu einem schweren Zwischenfall gekommen. 

Ein Bundeswehr-Angehöriger mit Schusswaffe war von einem Bürger als mögliche Gefahr bewertet worden, der Mann informiert die Polizei. In der Folge kam es zu einem Schusswechsel, der Bundeswehr-Feldjäger wurde leicht verletzt. 

Seither wird versucht, hinter den Kulissen zu klären, wie es dazu kommen konnte, dass weder die Öffentlichkeit noch die örtliche Polizei ausreichend über das geplante Manöver informiert waren. Auch die Staatsanwaltschaft Landshut ist in dem Fall bereits aktiv.

© dpa-infocom, dpa:251028-930-219709/1