Jagdverband: Unfallgefahr durch liebestolles Rehwild
Auf Bayerns Straßen herrscht laut Jagdverband zurzeit erhöhte Unfallgefahr: Es ist Paarungszeit bei Rehwild - und mancher Bock jagt quasi blind einer Geiß hinterher.


München (dpa/lby) - Autofahrer müssen laut Bayerischem Jagdverband (BJV) zurzeit mit einem verstärkten Wildwechsel rechnen. Die Unfallgefahr sei erhöht. Denn Rehe seien aktuell in der Paarungszeit und legten möglicherweise größere Strecken zurück. Der Spruch «Liebe macht blind» gelte auch für Rehwild, so der Jagdverband.
Rehwild sei zurzeit extrem aktiv. «Böcke jagen Geißen über weite Strecken, wechseln unkontrolliert zwischen Einständen und überqueren dabei immer wieder Straßen», teilte der BJV mit. Das geschehe oft blitzschnell und ohne Vorwarnung.
Gefahr bestehe nicht nur auf Straßen entlang von Waldstücken, sondern auch an Feldwegen und zum Beispiel Straßen mit hochstehendem Mais. Gerade dort könnten Rehe für Autofahrer völlig überraschend die Fahrbahn queren, weil die Tiere in der dichten Vegetation bis zum letzten Moment nicht zu sehen seien.
Risiko nicht nur am Morgen und Abend
In den frühen Morgenstunden zwischen 5 und 7 Uhr sowie in der Abenddämmerung zwischen 21 und 23 Uhr bewege sich Wild besonders viel. Doch während der Brunft seien die Tiere ganztägig aktiv. Der BJV appelliert deswegen an Verkehrsteilnehmer, auch tagsüber besonders wachsam zu sein.
Dazu gehörten angepasste Geschwindigkeit, Aufmerksamkeit an bekannten Wechselbereichen und der Verzicht auf riskante Überholmanöver bei schlecht einsehbaren Feldrändern.