Junge Leipziger Turbo-Kicker führen naive Wagner-Elf vor
Nach dem 0:6 zum Saisonstart in München entwickelt Neu-Coach Ole Werner RB Leipzig zu einem Siegerteam. Beim 6:0 in Augsburg schlagen auch die neuen Offensiv-Asse eiskalt zu.
Augsburg (dpa) - RB Leipzig kommt unter dem neuen Trainer Ole Werner immer mehr in Schwung. Beim rasanten 6:0 (4:0)-Torfest gegen den FC Augsburg traten die mit einigen neuen Turbo-Kickern besetzten Sachsen um die famosen Teenager Yan Diomande (18) und Assan Ouédraogo (19) spielfreudig und eiskalt auf.
Mit ihrem Tempo und ihrer Technik enttarnte insbesondere die Angriffsreihe mit den Torschützen Diomande (10. Minute) Rômulo (18.) und Antonio Nusa (22.) die Gastgeber-Elf von Coach Sandro Wagner zeitig als naiv und überfordert.
Mitte der ersten Hälfte war die Partie entschieden. Fast jeder Leipziger Schuss war ein Treffer gegen eine wehrlose, löchrige Augsburger Defensive, die sich auskontern und überrumpeln ließ. Christoph Baumgartner (38.) erhöhte noch vor der Pause auf 0:4.
Höchste Augsburger Heimniederlage
Der starke Ouédraogo krönte seine Leistung nach dem Seitenwechsel (56.). Abwehrspieler Castello Lukeba (65.) legte nach einem Torwartfehler noch mal nach. 0:6 - so hoch hatten die Augsburger bis Samstag in 15 Jahren Bundesliga im eigenen Stadion noch nicht verloren. Die höchste FCA-Niederlage überhaupt in der deutschen Eliteliga war ein 1:8 beim VfL Wolfsburg im Mai 2019.
Nach 19 Punkten aus den vergangenen sieben ungeschlagenen Partien haben sich die Leipziger erst einmal auf dem zweiten Tabellenplatz etabliert. Und das nach prominenten Abgängen neu ausgerichtete Team zeigt unter Werner eine erstaunliche Entwicklung. Die Ergebnisse stimmen, der Fußball entwickelt sich.
Im Duell der beiden 37 Jahre alten Cheftrainer wirkte nicht nur Werners Mannschaft reifer. Bundesliga-Novize Wagner fand mit seinen Augsburgern kein Konzept gegen die handlungsschnellen Leipziger, die bei ihren Kontern mit Direktspiel und Doppelpässen die riesigen Räume ausnützten.
Im Vorwärtsgang hatten die Gastgeber auch ohne das erkrankt fehlende Offensivtalent Mert Kömür zwar einige vielversprechende Aktionen, aber nicht ansatzweise die Abschlussstärke der Leipziger. Eine abgefälschte Flanke von Außenverteidiger Dimitrios Giannoulis hätte jedoch fast zum 1:1 geführt (16.). Doch zum Glück für RB-Torwart Peter Gulacsi tänzelte der Ball auf der Latte.
Nächster Wikrungstreffer für Wagner
Nach vier Punkten aus den vergangenen beiden Partien war die Leipziger Abreibung wieder ein heftiger Wirkungstreffer für die Augsburger und ihren Coach. Wagner fand keine Mittel zur Schadensbegrenzung. Beim 0:6 patzte dann auch noch Torwart Finn Dahmen, als er eine Flanke im Strafraum abwehren wollte. Das misslang - und Lukeba konnte den Ball ins Tor schieben.