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Katharina Wagner hofft auf Strukturwandel

Es tut sich was auf dem Grünen Hügel: Nicht nur, weil es am Freitag losgeht mit den Bayreuther Festspielen - sondern auch, weil die sich neu aufstellen.

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Katharina Wagner Daniel Vogl/dpa

Bayreuth (dpa) - Nach der Ernennung eines neuen General Managers bei den Bayreuther Festspielen hofft Intendantin Katharina Wagner auf einen Strukturwandel. «Mit ihm werden sich die Strukturen, wie angekündigt und von mir gewünscht, verändern», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf Matthias Rädel, der den Posten übernimmt.

Wagner fordert modernen Vertrieb und Marketingabteilung 

«Er hat die dringend notwendige Erfahrung im Bereich Vertrieb – welcher den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden muss - und ich bin mir sicher, dass er zum Beispiel eine funktionierende Marketingabteilung aufbauen wird», sagte Wagner, die ihre Vertragsverlängerung im vergangenen Jahr auch selbst an strukturelle Veränderungen geknüpft hatte. «Ich habe auch volles Vertrauen, dass er auch die sehr anspruchsvollen Sanierungsarbeiten souverän begleiten wird», betonte sie.

Bereits im vergangenen Jahr, als die Vertragsverlängerung von Intendantin Katharina Wagner bekanntgegeben wurde, hatten Wolfram Weimers Vorgängerin im Kulturstaatsminister-Amt, Claudia Roth (Grüne), und Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) mitgeteilt, dass es künftig einen General Manager geben und Katharina Wagner - anders als bisher - keinen Geschäftsführerposten mehr bekleiden soll. Dadurch solle Wagner «ein noch stärkerer Fokus auf die künstlerische Leitung der Festspiele ermöglicht» werden. 

Was passiert mit Geschäftsführer Jagels? 

Neben Wagner war seit 2021 der zweite Geschäftsführer Ulrich Jagels im Amt. «Sein Vertrag läuft aus», heißt es von der Intendantin knapp auf die Frage, ob Jagels den Grünen Hügel nun komplett verlassen wird.

Die Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele startet an diesem Freitag mit einer Neuinszenierung von «Die Meistersinger von Nürnberg». Regisseur ist Matthias Davids vom Landestheater Linz. «Er ist ein ausgewiesener Musical-Experte, der aber natürlich auch schon sehr viele Opern inszeniert hat», sagte Wagner der dpa. Das sei oft von Vorteil, denn Regisseure mit Musicalerfahrung «arbeiten oft mit choreographierten Bewegungen, welche ein Werk wie die "Meistersinger" bereichern können».

Davids hat angekündigt, vor allem den Witz aus der Oper herauskitzeln und damit unterhalten zu wollen. «Eskapismus ist legitim, solange er nicht zur Realitätsverweigerung wird. Die beste Kunst schafft oft beides: Sie bietet Zuflucht – und öffnet zugleich die Augen», sagte Wagner.

© dpa-infocom, dpa:250723-930-829034/1