Klose jubelt spät bei Lautern-Rückkehr - «Haben Mentalität»
Die Rückkehr von Miroslav Klose nach Kaiserslautern ist nichts für schwache Nerven. Stahlhart sind die von Nürnbergs Kapitän Robin Knoche. Ein Teamkollege wird zum Elfmeter-Pechvogel.
Kaiserslautern (dpa) - Miroslav Klose war bei seiner Betzenberg-Rückkehr nach einer dramatischen Schlussphase diesmal auch ohne Sieg zufrieden. «Wenn du uns am Leben hälst... Wir haben Mentalität, wir kommen zurück - das hat man auch heute wieder gesehen», sagte der Trainer des 1. FC Nürnberg nach dem 1:1 beim 1. FC Kaiserslautern.
«Mehrwert für die Mannschaft»
Punkte-Retter Robin Knoche musste in der Nachspielzeit rund fünf Minuten mit dem Ball unter dem Arm warten, ehe der Strafstoß des FCN nach quälend langer Video-Überprüfung wegen einer Abseitsfrage feststand. Gegen Julian Krahl als Elfmeter-Experte im Kaiserslautern-Tor verwandelte der erst spät eingewechselte Kapitän nervenstark.
«Ich glaube grundsätzlich hat man schon gesehen, bei allem Respekt, dass ich einen Mehrwert für die Mannschaft habe, wenn ich auf dem Platz stehe, oder dass der Mehrwert auf jeden Fall größer ist», sagte der Innenverteidiger bei Sky. «Das versuche ich einfach mitzunehmen.»
Technik-Problem?
Nach zwei 90-Minuten-Einsätzen bei den unglücklichen späten 0:1-Niederlagen zu Saisonbeginn kam Knoche in der 2. Fußball-Bundesliga nur noch zu zwei Kurzeinsätzen. Dass er beim Strafstoß so lange warten musste, lag laut FCK-Coach Torsten Lieberknecht daran, dass die Technik ausgefallen war. «Es konnte nicht überprüft werden, ob es vor dem zweiten Elfmeter Abseits war oder nicht», sagte er.
Knoche machte das nicht wesentlich etwas aus. «Es war mit der langen Wartezeit nicht einfach, aber Robin hat sich diesen Treffer verdient. Er hat sich nie hängen lassen und ist immer für die Jungs da», sagte Klose. «Er ist eine Führungspersönlichkeit, der uns seit seiner Einwechslung gutgetan hat.»
Pechvogel Justvan
Souverän übernahm Knoche die Verantwortung, nachdem der «Club» bereits einen Strafstoß verschossen hatte. Nach einer Viertelstunde rutschte Julian Justvan beim ersten Nürnberger Foulelfmeter weg. Der Ball, den er doppelt traf, ging vorbei. «Den Elfmeter so herzuschenken ist extrem ärgerlich», sagte Justvan. «Letztendlich können wir zufrieden sein mit dem Punkt.»
Die Pfälzer, die auf den verletzten Top-Torjäger Ivan Prtajin verzichten mussten, bleiben damit Tabellenfünfter. FCK-Idol Klose - der Weltmeister von 2014 hatte Anfang der 2000er-Jahre vier Jahre lang als Profi in Kaiserslautern gespielt - hatte im April mit dem «Club» 2:1 dort gewonnen.
Diesmal musste er beim Gegentor mit ansehen, wie seine Profis doppelt patzten. Erst verlor Justvan den Ball in der eigenen Hälfte, dann klärte Tim Drexler vor die Füße von Hanslik, der zur Führung traf. Im Gegenzug vergab Rafael Lubach die Riesenchance zum Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel machte es der FCN besser und belohnte sich durch das Elfmetertor. Danach schnupperten die Gäste vor 48.000 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion sogar am Sieg. «Schwer zu sagen, ob wir einen Punkt gewonnen oder zwei verloren haben. Wir nehmen ihn einfach mal mit und die Erkenntnis, dass wir auch vor so einer Kulisse Druck aufbauen und bestehen können», sagte Verteidiger Fabia Gruber.