Landesärztekammer warnt vor zu wenigen Medizinern in Bayern
Die Landesärztekammer sieht «beunruhigende Trends»: Bayerns Ärztinnen und Ärzte arbeiten vermehrt in Teilzeit und als Angestellte. Zugleich gehen die «alten Hasen» in Rente. Nun gibt es neue Zahlen.


München (dpa/lby) - Die Bayerische Landesärztekammer warnt mit Blick auf die Zahl der Medizinerinnen und Mediziner im Freistaat vor «beunruhigenden Trends». «Das aktuelle Wachstumsniveau der Arztzahlen in Bayern reicht nicht aus, um den zunehmenden Trend zur Teilzeit- und Angestelltentätigkeit sowie die demografischen Herausforderungen zu kompensieren», teilte die Kammer im Vorfeld des Bayerischen Ärztinnen- und Ärztetags am Wochenende in Bad Kissingen mit.
Aktuell träten die vielen Fachleute aus der «Boomer-Generation» peu à peu in den Ruhestand, hieß es zur Erläuterung. «Gleichzeitig steigt in einer "Gesellschaft des langen Lebens" die Behandlungsintensität der Patientinnen und Patienten.» Auch neue Behandlungsmöglichkeiten ließen den Bedarf an weiteren Kräften steigen, doch die junge Generation wolle vermehrt in Teilzeit und im Angestelltenverhältnis tätig sein.
Entwicklung auf dem Papier gut
Rein auf dem Papier sieht die Entwicklung hingegen positiv aus: Die Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte im Freistaat stieg binnen Jahresfrist (Stichtag 30.9.) um 2,6 Prozent auf 73.631. Besonders im ambulanten Bereich zeigt sich aber ein Wandel, dort ist der Anteil in Praxen angestellter Ärztinnen und Ärzte mittlerweile auf rund 39 Prozent gestiegen – ein Zuwachs um 9,2 Prozent binnen Jahresfrist.
Das Durchschnittsalter aller berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in Bayern beträgt der Kammer zufolge rund 49 Jahre. Der Altersdurchschnitt im ambulanten Bereich liegt bei fast 54 Jahren, im stationären Bereich bei gut 43 Jahren.