Langzeithoch bei Geburtendefizit lässt Bayern schrumpfen
Seit Jahrzehnten wächst die bayerische Bevölkerung meist. Im ersten Halbjahr ging es nun nach unten - aus mehreren Gründen.


Fürth (dpa/lby) - Bayerns Bevölkerung ist im ersten Halbjahr geschrumpft. 13.246.222 Einwohner zählte das Statistische Landesamt auf Basis vorläufiger Zahlen zum Stichtag 30. Juni. Das waren 2.706 Einwohner weniger als Ende 2024.
Ein solcher Rückgang ist ungewöhnlich, denn eigentlich wächst die bayerische Bevölkerung seit Jahrzehnten in den meisten Jahren.
Lässt man 2022 außer Acht, als die Bevölkerungszahlen auf Basis des neuen Zensus nach unten korrigiert wurden, gab es seit 2017 nur noch ein anderes Jahr mit schrumpfender Bevölkerung im ersten Halbjahr: 2020. Selbst damals, während des Beginns der Corona-Pandemie, ging es aber nur um gut 1.000 Einwohner nach unten. In anderen ersten Halbjahren zeigte sich dagegen meist Wachstum im fünfstelligen Bereich.
Weniger Geburten und mehr Sterbefälle
Der aktuelle Rückgang hat mehrere Ursachen. So wurden weniger Kinder geboren - 53.550 ist der niedrigste Wert seit 2013. Gleichzeitig gab es 74.384 Sterbefälle - ein Anstieg um rund 2.000 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Kombination ergibt dies ein Geburtendefizit von 20.834 Einwohnern. Das ist laut Landesamt der höchste Wert seit Beginn der monatlichen Auswertungen der Geburten und Sterbefälle ab dem Jahr 1996.
Grundsätzlich ist ein Geburtendefizit in Bayern nichts Ungewöhnliches, normalerweise wird es aber durch Zuzug ausgeglichen. Dieses Jahr reichten 2.377 Personen aus anderen Bundesländern und 15.758 aus dem Ausland dafür aber nicht aus.