Keltengold-Prozess: Alle Anwälte verlangen Freisprüche
Bald soll der Prozess um den Einbruch ins Manchinger Museum enden. Die Richter stehen vor einer kniffligen Aufgabe. Denn die Sichtweise der Verteidiger und der Staatsanwälte liegt weit auseinander.


Ingolstadt (dpa) - Im Prozess um den Goldschatz-Diebstahl aus dem Kelten Römer Museum in Manching bei Ingolstadt will auch die Verteidigung des Hauptangeklagten einen Freispruch erreichen. Die Indizienkette der Staatsanwaltschaft sei bruchstückhaft und keine tragfähige Beweisführung, sagte der Hamburger Rechtsanwalt Ullrich Kuttner zu Beginn seines Plädoyers vor dem Landgericht Ingolstadt. Im Zweifel sei ein Angeklagter immer freizusprechen, betonte er.
Die Staatsanwaltschaft hatte für den 48-Jährigen aus Plate bei Schwerin zwölf Jahre Gefängnis gefordert. Sie hält den Mann für den Kopf der mutmaßlichen Einbrecherbande, die außer für den Museumseinbruch noch für mindestens 19 weitere Einbruchs-Taten in Deutschland und Österreich verantwortlich sein soll.
Anwälte verlangen für alle Angeklagten Freisprüche
Insgesamt sind in dem Prozess vier Männer angeklagt. Die Anwälte der drei weiteren Beschuldigten, zwei Männer aus Schwerin und ein Mann aus Berlin, haben bereits ebenfalls Freisprüche für ihre Mandanten verlangt. Die Staatsanwaltschaft hatte für diese Angeklagten Gefängnisstrafen zwischen sechseinhalb und zehn Jahren gefordert. Die Strafkammer des Landgerichts Ingolstadt will am 29. Juli das Urteil verkünden.
Die Männer sind angeklagt, im November 2022 nachts in das Archäologiemuseum in Manching eingebrochen zu sein und den etwa 2.100 Jahre alten Goldschatz des Museums gestohlen zu haben. Erbeutet wurden 3,7 Kilogramm Gold, der größte Teil davon ist bis heute verschwunden.