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Lust oder Liebe? Cathy Hummels gibt Söder ihre Bühne

Für den Start ihres neuen Stammtisch-Formats hat Cathy Hummels den Influencer-Kollegen Markus Söder gewonnen. Selbst für ihren plauderfreudigen Gast ist sie dann aber doch etwas zu dankbar.

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Influencerin Hummels trifft Markus Söder Peter Kneffel/dpa

München (dpa) - Influencer unter sich: Ex-Spielerfrau Cathy Hummels (37) hat sich für die Aufzeichnung ihres neuen Stammtisch-Formats in München prominente Starthilfe geholt. In der ersten Ausgabe von «Cathy's Stammtisch» ist Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu Gast - und zum Dank dafür überlässt die Moderatorin ihm gleich weitgehend ihre eigene Bühne. 

Die neue Technologieministerin, Söders Parteikollegin Dorothee Bär, habe Cathy «angeschleppt», erklärt der CSU-Chef seinen Auftritt bei Hummels. «Ich werde lieber abgeschleppt als angeschleppt», entgegnet sie daraufhin. Er: «Dafür bin ich nicht zuständig.» So ist der Ton für den bemerkenswerten Abend gesetzt.

«Es geht heute wirklich nicht um Politik, das ist nicht mein Metier, da kenn' ich mich nicht aus», sagt Hummels zu Beginn der Veranstaltung, von der nun nach und nach Ausschnitte auf ihren Social-Media-Kanälen verbreitet werden sollen und die, wie sie selbst sagt, so etwas werden soll wie «Inas Nacht» in Hamburg - nur eben aus Bayern. Bei Ina Müller im «Schellfischposten» sang Söder vor gar nicht allzu langer Zeit ein Lied. Bei Hummels soll es nun «um den Menschen Markus Söder» gehen.

Und so bekommt dieser Mensch Markus, Cathy Hummels' neuer Duzfreund («Sie können ruhig Du sagen»), viel Platz und Zeit, über sich zu reden, bewährte Geschichten anzubringen («Ich bin der Maurersohn»), süffisant zu witzeln über Salat («miese Klickzahlen»), Veganer, über die Grünen, Frauen im Allgemeinen (man müsse ihnen nicht komplett zuhören, sondern nur wissen, ob man «Ja» oder «Nein» sagen muss) - und auch über seine Gastgeberin im Speziellen.

Als Hummels die Geschichte von Söders erstem Kuss («in der U-Bahn») bedauerlicherweise mit der Aufforderung abkürzt, er solle raten, wo sie ihren gehabt hat («im Bierzelt»), antwortet er: «am Fußballfeld». Außerdem kommen immer wieder kleine Anspielungen auf Borussia Dortmund, den langjährigen Verein von Hummels' Ex-Mann Mats.

Die 37-Jährige scheint sich daran nicht zu stören, startet Flirtversuche, will wissen, ob Söder mit ihr im Bikini lieber nach Hawaii oder an den Tegernsee fahren würde, fragt, als er am Bier nippt, «musst mich schönsaufen?» und sagt: «Ich bin doch nicht aus Zucker, ich bin nur süß.» Als Söder behauptet, als Politiker habe man keine Leidenschaften, entgegnet Hummels: «Ich sitz' doch neben Dir.»

Söder mache seinen Job «verdammt großartig», bescheinigt die frühere Moderatorin von «Kampf der Realitystars» dem bayerischen Regierungschef, der sich viel Zeit nimmt für die Veranstaltung und beinahe nochmal so viel für Selfies danach. Sein kleines Social-Media-Format «Söder isst», das sei ja inzwischen «bayerisches Kulturgut», meint Hummels. Sie like jeden seiner Essens-Posts. Und dass er, wie er selbst sagt, einen «starken Bartwuchs hat», findet sie «männlich». 

Da ist es irgendwann sogar an Söder selbst, die Gastgeberin etwas zu bremsen in ihrer Begeisterung für ihn. «Ego und Eitelkeit spielen in der Politik eine große Rolle», sagt er. In der Blumen-Deko auf den Brotzeit-Brettern stecken Pfauenfedern. 

Ganz zum Schluss des Gesprächs scheint es Söder - bei aller Lobhudelei für ihn - etwas zu viel zu werden. Als Hummels wissen will, ob er lieber Papst wäre oder US-Präsident, antwortet er noch launisch: «Als Vater von vier Kindern wäre es ein steiler Move, wenn ich Papst werden wollte.»

Auf die Frage, ob er sich für «für immer Lust» oder «für immer Liebe» entscheiden würde, antwortet er schon deutlich knapper als zuvor. Und als Hummels dann versucht, die Hashtags #Söderisst und #Cathykocht zu verbinden und den Ministerpräsidenten zu nötigen, ein «Affenkopfsteak» (ein veganes Gericht aus einer Pilzart) zu essen, da hat Söder es plötzlich doch eilig, die Veranstaltung zu beenden. «Döner macht schöner», sagt er noch. Und: «Ich würde sagen, wir sind durch.»

© dpa-infocom, dpa:250513-930-539529/2