Mann hält Flaschenwerfer auf - und muss selbst ins Gefängnis
Am Münchner Hauptbahnhof wirft ein offensichtlich Betrunkener Flaschen in eine Menschenmenge. Ein Mann greift ein - das hat ein unerwartetes Nachspiel.


München (dpa/lsw) - Nachdem er einen Flaschenwerfer am Münchner Hauptbahnhof gestoppt hat, muss ein Helfer nun selbst ins Gefängnis - wegen eines gegen ihn vorliegenden Haftbefehls. Der 49-Jährige hatte am Sonntagnachmittag beobachtet, wie ein offensichtlich alkoholisierter Mann laut schreiend zwei Flaschen aus einem Bierkasten zog und in eine Menschenmenge warf - glücklicherweise ohne jemanden zu treffen, wie die Polizei mitteilte.
Als der Mann den Angaben zufolge eine weitere Flasche werfen wollte, griff der 49-Jährige mit einem bislang unbekannten Helfer ein. Der mutmaßliche Täter habe daraufhin versucht, dem 49-Jährigen mit der Flasche auf den Kopf zu schlagen. Dieser habe jedoch ausweichen können.
44 Tage Gefängnis
Für den Helfer hatte der Einsatz ein unerwartetes Nachspiel: Bei der polizeilichen Überprüfung stellte sich den Angaben zufolge heraus, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorlag. Wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe in Höhe von 2.623 Euro - verhängt wegen Trunkenheit am Steuer - muss er demnach für 44 Tage ins Gefängnis.
Der 40-jährige Flaschenwerfer werde im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt, sagte ein Polizeisprecher. Es bestehe der Verdacht, dass er sich illegal in Deutschland aufhalte. Eine Abschiebung werde demnach geprüft.