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Unwetter in Bayern - Turnhalle ohne Dach und Gleissperrungen

Umgefallene Bäume, überflutete Straßen, gesperrte Bahnstrecken und eine abgedeckte Turnhalle: Stürme und Starkregen haben Franken über Stunden in Atem gehalten. In Südbayern drohen mehr Unwetter.

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Unwetter in Bayern Pia Bayer/dpa

München (dpa/lby) - Starke Gewitter sind seit dem Wochenende vor allem über den Norden des Freistaats gezogen. Polizei und Feuerwehr mussten in einigen Fällen ausrücken, größere Einsätze blieben aber Polizeiangaben zufolge aus.

Im oberfränkischen Trebgast (Landkreis Kulmbach) etwa sei durch das Unwetter eine Turnhalle abgedeckt worden. Am Sonntagnachmittag zog nach Angaben der Polizei eine Sturmböe über das Dach der Sporthalle und deckte es mitsamt einer dort angebrachten Photovoltaikanlage bis zur Hälfte ab. Das Dach klappte demnach in sich zusammen und begrub die Solaranlage unter sich. Nach Angaben eines Polizeisprechers wird die Turnhalle vom örtlichen Sportverein genutzt. Den Sachschaden schätzen die Ermittler auf über 150.000 Euro.

Auf der Autobahn 73 bei Zapfendorf (Landkreis Bamberg) verlor ein Autofahrer in der Nacht zum Montag bei Starkregen die Kontrolle über sein Auto und touchierte die Leitplanke. Nach Angaben der Verkehrspolizei Bamberg wurde er nicht verletzt, doch am Auto entstand ein Sachschaden von geschätzt 25.000 Euro. Die Beamten leiteten ein Bußgeldverfahren gegen den 61-Jährigen ein, da er seine Geschwindigkeit nicht an die Wetterverhältnisse angepasst habe.

40 unwetterbedingte Einsätze in Unterfranken

In Unterfranken gab es nach Angaben der Polizei wegen umgestürzten Bäumen und überfluteten Straßen am Sonntagnachmittag 40 Einsätze. Nachts kam es zu keinen weiteren Vorkommnissen, wie ein Polizeisprecher sagte. Rutschige Straßen führten demnach auch zu Unfällen, aber ohne Verletzte.

Die Polizei in Mittelfranken berichtete von insgesamt fünf unwetterbedingten Einsätzen seit Sonntagnachmittag, unter anderem wegen eines vollgelaufenen Kellers, einer überschwemmten Straße und eines umgefallenen Baums. Die Autobahn 6 wurde laut einem Polizeisprecher in Mittelfranken zwischen Neuendettelsau und Schwabach überschwemmt, konnte nach kurzer Sperrung aber wieder freigegeben werden. In der Oberpfalz, in Oberbayern und in Schwaben blieben laut den zuständigen Polizeipräsidien unwetterbedingte Einsätze aus. Verletzte waren zunächst nicht bekannt.

Bei der Bahn herrscht wieder Normalbetrieb

Die Bahn meldete in der Nacht zum Montag mehrere Streckensperrungen und Verzögerungen wegen Gegenständen auf den Gleisen. Die Strecke Hof-Schwandorf musste vorübergehend gesperrt werden, konnte aber nach Angaben eines Bahnsprechers bereits am Sonntagabend wieder freigegeben werden.

Zwischen Nürnberg und Ansbach konnte zeitweise nur ein Gleis befahren werden, da ein Baum auf das andere Gleis gefallen war. Dies führte zu Verspätungen und Ausfällen von S-Bahnen. Seit Montagvormittag herrscht auf der Strecke wieder Normalbetrieb, wie der Bahnsprecher mitteilte.

Meteorologen rechnen mit weiteren Unwettern

Zum Wochenstart werden erneut Unwetter und Regen in Bayern erwartet, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Am Montagmittag kann es demnach von Südwesten her erneut gewittern, auch Hagel und Sturmböen mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde seien möglich. Vor allem Südbayern und die Oberpfalz werden nach Angaben der Meteorologen betroffen sein.

Am Dienstag erwartet der DWD in der zweiten Tageshälfte von Südwesten her erneut einzelne Gewitter mit heftigem Niederschlag und Sturmböen. Das größte Unwetterrisiko sehen die Wetterexperten in Alpennähe.

© dpa-infocom, dpa:250602-930-618396/2