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Nach Papsttod - Petrus in Münchner Kirche ohne Tiara

Weltweit wird um Papst Franziskus getrauert. In der Münchner Stadtpfarrkirche Sankt Peter gibt es ein besonderes Ritual rund um den Heiligen Petrus.

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Papstkrone wird in Münchner Kirche entfernt Matthias Balk/dpa

München (dpa/lby) - Nach dem Tod von Papst Franziskus gibt es in München ein besonderes Ritual: Einer Figur des Heiligen Petrus in der Stadtpfarrkirche ist bei einem Gottesdienst die Papstkrone abgenommen worden. Dies geschehe stets, wenn ein Papst sterbe, sagte ein Sprecher des Erzbistums München und Freising. In einer feierlichen Prozession stellte Stadtpfarrer Daniel Lerch die spätgotische Tiara vor einem Bild des verstorbenen Pontifex ab. 

Bis die Papstkrone auf das Haupt des Heiligen zurückkehrt, wird es einige Zeit dauern. Der Namenspatron des beliebten Münchner Gotteshauses bleibt ohne Kopfbedeckung, bis die Kardinäle in Rom einen Nachfolger für Franziskus gewählt haben und weißer Rauch über dem Vatikan das «Habemus papam» verkündet. 

Spätgotische Petrusfigur

Die spätgotische Petrusfigur wurde von dem Münchner Bildhauer Erasmus Grasser (um 1450-1518) geschaffen. Die als Gnadenbild verehrte Sitzfigur ist nach Angaben der Pfarrei das einzige Element aus dem früheren gotischen Altar, das in den Barockaltar übernommen wurde, der zwischen 1730 und 1734 entstand. 

Der Apostel Petrus gilt als frühestes Oberhaupt der christlichen Kirche - und damit sozusagen als erster Papst. Nach ihm sind viele Kirchen benannt, wie der Petersdom in Rom und eben die Münchner Kirche St. Peter. 

Vielfach Gedenken an den Papst in Bayern

Die ganze Woche über wurde in Gottesdiensten an den gestorbenen Pontifex erinnert. Mehrfach läuteten für ihn die Glocken. In vielen Kirchen besuchten Gläubige Gedenkorte mit dem Bild des Papstes. Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, feiert am Nachmittag im Münchner Dom einen Gottesdienst im Gedenken an den verstorbenen Papst. 

Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche starb am Ostermontag im Alter von 88 Jahren. Noch am Ostersonntag hatte Franziskus vor Zehntausenden Gläubigen den Segen Urbi et Orbi gespendet. Dabei wirkte er bereits sehr geschwächt.

© dpa-infocom, dpa:250427-930-470665/1