Orange Day: Bayern setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen – Aktionen und Hilfsangebote im Überblick
Am 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen – auch bekannt als Orange Day. In Bayern gibt es zahlreiche Aktionen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Von Protestzügen bis hin zu niederschwelligen Kampagnen wie „Gewalt kommt nicht in die Tüte“. Alle Infos dazu lest ihr hier.
Am 25. November ist der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“, auch als Orange Day bekannt. Ziel des Aktionstags ist es, auf die erschreckend hohe Zahl an Gewalttaten gegen Frauen aufmerksam zu machen und Betroffene zu unterstützen. Studien gehen davon aus, dass jede dritte Frau in Deutschland Opfer von sexueller und/oder körperlicher Gewalt ist. In Bayern finden zahlreiche Aktionen statt.
Statistik zeigt erschreckendes Ausmaß häuslicher Gewalt
Die jüngste Statistik des Bundeskriminalamts zeigt: Im Jahr 2024 wurden in Deutschland mindestens 265.942 Menschen Opfer häuslicher Gewalt, davon rund 80 Prozent Frauen. Häusliche Gewalt führt oft zu schweren körperlichen und psychischen Verletzungen. Dennoch fällt es vielen Frauen schwer, Hilfe zu suchen oder Anzeige zu erstatten, häufig aus Angst oder Scham.
Aktionen in Bayern: Zeichen gegen Gewalt
In ganz Bayern finden am Orange Day Aktionen statt, um auf das Thema aufmerksam zu machen: In Weiden in der Oberpfalz gibt es am Abend (25.11.2025) einen Schweigeprotest, einen „Orange Walk“. Der stille Protestzug durch die Fußgängerzone startet um 17 Uhr vor dem Neuen Rathaus. In Plattling in Niederbayern wird der Wasserturm zum Beispiel orange beleuchtet, um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt zu setzen. In Prien am Chiemsee in Oberbayern tragen mehrere Skulpturen im öffentlichen Raum orangefarbene Schals als sichtbares Zeichen der Solidarität sowie Informationstafeln mit Hinweisen auf Hilfsangebote.
Viele Bäckereien in Bayern verteilen Brottüten, auf den Hilfsangebote für Frauen aufgedruckt sind. Das Motto dahinter heißt: „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“. In Mittelfranken allein sind es über 500.000 Brottüten mit wichtigen Notrufnummern und dem Appell „STOP VIOLENCE“. Auch andere Organisationen verteilen solche Tüten wie die Schülerinnen der Englischen Mädchenschule in Regensburg. Die Tüten sollen niederschwellig über Hilfsangebote informieren. Es stehen auch Zahlen darauf, um den Frauen zu zeigen, dass sie mit ihren Gewalterfahrungen nicht allein sind und sich auch nicht schämen müssen.
Die Aktionen in Bayern sind Teil einer breiten Initiative, die von Gleichstellungsstellen, Frauenhäusern und Organisationen wie den ZONTA Clubs unterstützt wird. Ziel ist es, Gewalt gegen Frauen sichtbar zu machen, Täter zur Verantwortung zu ziehen und Betroffene zu ermutigen, Hilfe zu suchen.
Chatbot bietet anonyme Beratung
Um betroffenen Frauen eine weitere niederschwellige und vertrauliche Unterstützung zu bieten, hat die Technische Hochschule Nürnberg einen Chatbot entwickelt. Dieser informiert anonym über die Möglichkeit der vertraulichen Spurensicherung. Frauen können nämlich Verletzungen im Krankenhaus dokumentieren lassen, ohne direkt eine Anzeige zu erstatten. Seit November 2025 übernehmen bayerische Krankenkassen die Kosten für diese Untersuchungen. Der Chatbot ist aktuell noch ein Projekt, kann aber von interessierten Gemeinden oder auch Frauenhäusern auf deren Webseiten eingebunden werden.
Hilfe für betroffene Frauen
Viele Kommunen haben Angebote, um Frauen auch persönlich zu beraten. Das Bayerische Staatsministerium für Familie hat eine Überblicksseite ins Internet gestellt. Frauen können gezielt nach Anlaufstellen in ihrer Region suchen: