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Prozess zu Goldschatz-Diebstahl soll im Juli enden

Der spektakuläre Diebstahl einer mehr als 2.000 Jahre alten Goldsammlung aus einem bayerischen Museum sorgte vor knapp drei Jahren für Schlagzeilen. Das Gericht will den Fall nun abschließen.

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Goldschatz der Kelten aus Museum gestohlen Frank Mächler/dpa

Ingolstadt (dpa) - Der Prozess um den Diebstahl des mehr als 2.000 Jahre alten Goldschatzes aus dem Kelten Römer Museum in Manching soll im Juli zu Ende gehen. Wie ein Sprecher des Landgerichts Ingolstadt berichtete, könnte es am 29. Juli zur Urteilsverkündung kommen.

Am kommenden Dienstag (8. Juli) sollen nach derzeitigem Plan die Plädoyers beginnen. Zunächst sollen dann die Staatsanwälte ihren Schlussvortrag halten. Für die Plädoyers der Verteidiger sind Mitte Juli zwei weitere Verhandlungstage geplant.

Angeklagt sind in dem Prozess vier Männer aus Norddeutschland. Drei der Angeklagten kommen aus dem Raum Schwerin und ein Verdächtiger aus Berlin. Das Quartett soll im November 2022 den 2.100 Jahre alten Goldschatz aus dem Museum in Manching bei Ingolstadt gestohlen haben.

Größter keltischer Goldschatz des vergangenen Jahrhunderts

Archäologen hatten die kostbare Sammlung 1999 in der kleinen Gemeinde entdeckt. Später wurde die Sammlung das Prunkstück des neuen Archäologiemuseums. Es war der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts. Der überwiegende Teil der fast 500 Münzen umfassenden Sammlung ist bis heute verschwunden. Es wurden nur einzelne Goldmünzen entdeckt, die aus der Sammlung stammen sollen und eingeschmolzen wurden.

In dem seit Januar laufenden Prozess haben die in Untersuchungshaft sitzenden Beschuldigten bislang zu den Vorwürfen geschwiegen. Der Vorsitzende Richter Konrad Kliegl hatte zwischenzeitlich angeregt, dass die vier Angeklagten Geständnisse ablegen sollten. Nach mehreren Verständigungsgesprächen zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und den Anwälten der Männer lehnten sie aber Geständnisse ab.

Die Staatsanwaltschaft hatte die Männer zusätzlich auch wegen Dutzender weiterer schwerer Bandendiebstähle zwischen 2014 und 2022 in Deutschland und Österreich angeklagt. Für das Gerichtsverfahren waren deswegen noch eine Reihe von Verhandlungstagen bis zum Oktober geplant.

Strafverfahren wurde abgekürzt

Die Strafkammer will den Prozess nun aber vor einer möglichen Sommerpause abschließen. In den vergangenen Wochen hatten die Richter bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um das komplexe Verfahren zu entschlacken. So wurden einzelne Vorwürfe aus der Anklageschrift eingestellt.

In umfangreichen Strafverfahren ist es üblich, dass kleinere Anklagepunkte zu den Akten gelegt werden, wenn sie bei einer Verurteilung ohnehin nicht wesentlich ins Gewicht fallen würden. Dadurch sparen sich die Gerichte dann umfangreiche Beweiserhebung beispielsweise mit Zeugenvernehmungen zu diesen Fällen.

© dpa-infocom, dpa:250702-930-746885/1