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Siegemund sagt Tennis-Auswahl ab: Stress bei Nachnominierung

Deutschlands Tennis-Damen spielen um den Verbleib in der Elitegruppe des Billie Jean King Cups. Kurzfristig fehlt dabei aber die nächste Topspielerin. Um deren Ersatz gab es ein aufreibendes Gezerre.

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Billie Jean King Cup Manuel Schwarz/dpa

Ismaning (dpa) - Die deutschen Tennis-Damen müssen im Billie Jean King Cup kurzfristig auch auf Laura Siegemund verzichten. Nach Tatjana Maria fehlt der Auswahl damit im Kampf um den Klassenverbleib eine weitere Top-50-Spielerin aus der Weltrangliste. Siegemund sagte zwei Tage vor dem ersten Duell in den Abstiegs-Playoffs gegen die Türkei (Freitag/15.00 Uhr) wegen Rückenbeschwerden ab, wie Teamchef Rainer Schüttler bekanntgab.

Für die 37-Jährige wurde Tessa Brockmann nachnominiert. Die 19-Jährige ist - ebenso wie Ella Seidel (20) - zum ersten Mal beim Billie Jean King Cup dabei. Sie reiste am Mittwoch spontan aus Hamburg nach Ismaning bei München, wo am Wochenende die Playoffs anstehen. Um ihre Meldung gab es dabei mächtig Stress: Weil der Weltverband ITF den Reisepass von Brockmann zunächst nicht als Dokument akzeptierte, drohte dem Team die fünfte Spielerin zu fehlen.

Bürokratische Hängepartie mit ganz spätem Happy End

Erst Minuten vor der Meldungsfrist am Donnerstag um 11.00 Uhr bekam der Deutsche Tennis-Bund (DTB) die Nachricht, dass Brockmann nominiert werden konnte. Gar erst während einer Pressekonferenz kurz danach wurde Teamchef Schüttler dann informiert, dass die Teenagerin auch spielberechtigt wäre.

«Das ist komisch und definitiv keine Entscheidung für den Sport, wie das gelaufen ist», sagte der ehemalige Weltklasseprofi zu der bürokratischen Hängepartie. «Da müsste man ein bisschen was überdenken bei der ITF.»

Sportlich liegen die Hoffnungen ohne der starken Einzel- und vor allem Doppelspielerin Siegemund nun vor allem bei Eva Lys, der Nummer 40 der Welt. Gegen die Türkei und im vermutlich entscheidenden Duell am Sonntag (13.00 Uhr) gegen Belgien soll sie die Deutschen zum Erfolg führen. Anders als die Gastgeberinnen haben die beiden Kontrahenten keine Top-100-Spielerinnen im Aufgebot. Lys meinte dennoch: «Das sind beides sehr stramme Teams.»

Nur Siegerteam verhindert Abstieg

Nur der Sieger des Dreierturniers bleibt in der Topgruppe und kann im nächsten Jahr wieder um den wichtigsten Mannschaftspokal im Damen-Tennis antreten.

© dpa-infocom, dpa:251113-930-287830/2