Sensation im Nationalpark Bayerischer Wald: Sumpfhockling als neue Springspinnenart entdeckt
Eine winzige Sensation im Nationalpark Bayerischer Wald: Im Reschbachtal wurde der Sumpfhockling entdeckt – eine nur wenige Millimeter große Springspinne. Sie ist perfekt an feuchte Lebensräume angepasst. Sie ist die 30. Springspinnenart im Schutzgebiet. Alle Infos zur Entdeckung gibt's hier.
Im Nationalpark Bayerischer Wald wurde eine neue Springspinnenart entdeckt. Der sogenannte Sumpfhockling - wissenschaftlich: Attulus floricola - ist die 30. Springspinnenart, die in dem Schutzgebiet nachgewiesen werden konnte. Die Entdeckung gelang in einem Biberstau im Reschbachtal bei Mauth.
Perfekt an feuchte Lebensräume angepasst
Wie der Name vermuten lässt, ist der Sumpfhockling besonders an feuchte Lebensräume wie Moore oder Feuchtwiesen angepasst. Die kleinen Spinnen halten sich bevorzugt auf Gräsern auf - oft sogar direkt über dem Wasser - und springen dort zielsicher von Halm zu Halm, erklärt Dr. Verena Riedinger. Sie kümmert sich um die Erfassung und Sammlung von Nachweisen aller Art und Arten im Nationalpark. Ihre Nester bauen die Spinnen an Blütenständen von Binsen oder horstig wachsenden Wollgräsern. Besonders spannend: Im Spätsommer werden diese Gemeinschaftsnester häufig von mehreren Weibchen gleichzeitig bewacht.
Eine winzige, aber bedeutende Entdeckung
Die Männchen des Sumpfhocklings erreichen eine Größe von nur vier bis sechs Millimetern, während die Weibchen etwas größer sind. Obwohl sie so klein sind, zählt die Art zu den größeren Springspinnenarten im Nationalpark. Entdeckt wurde der Sumpfhockling von Lukas Haselberger, einem Fotografen mit besonderem Gespür für die Tierwelt. „Allein auf seine Kappe gehen inzwischen fünf Nachweise von für den Nationalpark bislang unbekannten Springspinnenarten“, erklärt Riedinger.
Weitere Nachweise möglich
Der Sumpfhockling wurde bisher nur selten in Deutschland gesichtet. Der nächstgelegene Nachweis der Art liegt im Raum Deggendorf. Da die Spinne in Hoch- und Übergangsmooren, Niedermoorwiesen und an Biberseen vorkommen kann, ist es laut Riedinger durchaus möglich, dass in Zukunft weitere Nachweise im Nationalpark Bayerischer Wald gelingen.
Mit der Entdeckung des Sumpfhocklings wächst die Zahl der nachgewiesenen Springspinnenarten im Nationalpark auf insgesamt 30. Der Nationalpark Bayerischer Wald ist bekannt für seine beeindruckende Artenvielfalt und seine unberührte Natur.