Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Tötung von Affen? Aktivisten ketten sich erneut am Zoo fest

Der Nürnberger Tiergarten will aus Platzmangel einige seiner Paviane töten. Tieraktivisten wollen das nicht hinnehmen.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG ANTENNE BAYERN Logo
Guinea-Paviane im Tiergarten Nürnberg Daniel Karmann/dpa

Nürnberg (dpa/lby) - Erneut haben sich Aktivistinnen und Aktivisten am Nürnberger Tiergarten festgekettet, um gegen die geplante Tötung von gesunden Pavianen zu demonstrieren. Sie hätten sich zum Teil am Tor befestigt, sagte ein Polizeisprecher. Zwei Personen seien an den Löwenstatuen am Eingang hochgeklettert. Auf einem Banner sei zu lesen: «Encke, lass die Affen leben». Zwei Demonstrierende lösten demnach ihre Schlösser später freiwillig, bei drei weiteren mussten die Einsatzkräfte diese knacken. 

Der Protest richtet sich nach Angaben der Organisation Animal Rebellion diesmal direkt an den Tiergartendirektor Dag Encke. «Solange dieser Protest friedlich bleibt, ist er zwar nicht legal, aber legitim», teilte eine Tiergartensprecherin dazu mit. 

Der städtische Zoo hatte im Februar 2024 bekanntgegeben, einige seiner Guinea-Paviane töten zu wollen, weil die Gruppe zu groß für die Anlage geworden sei. Der Tiergarten versucht nach eigenen Angaben seit vielen Jahren erfolglos, die Größe der Gruppe zu reduzieren und Tiere abzugeben. Allerdings stand der Tiergarten zuletzt noch im Kontakt mit einem Primatenschutzzentrum in Wales.

Bereits am Sonntag hatten sich Mitglieder der Organisation an das Geländer des Pavian-Geheges gekettet, bis zum Abend ihre Schlösser aber freiwillig gelöst. «Wir sehen eine starke Dringlichkeit», sagte eine Sprecherin von Animal Rebellion zur erneuten Protestaktion. «Wir haben Angst, dass der Tiergarten nun Ernst macht.»

Im Gegensatz zum Sonntag beendete die Polizei die Protestaktion am Dienstag deutlich schneller. Die Demonstrierenden hätten einen wichtigen Rettungs- und Fluchtweg blockiert, sagte der Polizeisprecher. Die Polizei ermittele nun wegen Verstöße gegen das Versammlungsrecht.

© dpa-infocom, dpa:250722-930-824974/2