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Union-Sieg beim Abschiedsspiel von Schiri Brych

Um 17.23 Uhr bläst Deutschlands Rekord-Schiedsrichter zum letzten Mal in seine Pfeife. Nach dem 2:1 von Union Berlin in Augsburg und 359 Erstligaspielen beendet Felix Brych seine Karriere.

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FC Augsburg - 1. FC Union Berlin Daniel Löb/dpa

Augsburg (dpa) - Deutschlands Rekord-Schiedsrichter Felix Brych hat beim Auswärtssieg von Union Berlin gegen den FC Augsburg ein stressfreies Abschiedsspiel in der Fußball-Bundesliga erlebt. Das sportlich nicht mehr wichtige 2:1 (1:0) der Berliner im ausverkauften Augsburger Stadion war für den 49-Jährigen problemlos zu leiten. Nach dem 359. Bundesligaspiel hört Brych auf. 

Der FCA ging durch das siebte Saisontor von Stürmer Phillip Tietz in der 41. Minute in Führung. Die lange dominierenden Gastgeber hätten höher führen müssen, ehe sie der eingewechselte Union-Joker Andrej Ilic mit seinem Doppelpack bestrafte (69./90.+5). Das Siegtor war die letzte Aktion. 

Die Augsburger beendeten ihre 14. Erstliga-Saison nach vier Niederlagen zum Abschluss mit 43 Punkten auf Platz zwölf. Union landete mit 40 Zählern in der Abschlusstabelle direkt dahinter. 

Brych winkt nach Schlusspfiff ins Publikum

Um 17.23 Uhr blies Brych letztmals in seine Pfeife. Danach gab es noch auf dem Spielfeld zahlreiche Fotos mit Familie, Freunden und Weggefährten. Mit dem 359. Bundesligaspiel beendete er nahe seiner Heimatstadt München seine große Karriere als Spielleiter. Brych war unter anderem bei jeweils zwei WM- und EM-Turnieren sowie einem olympischen Fußballturnier im Einsatz. 

«Die Bundesliga war der Wahnsinn. Und sie war es wert, alles reinzuhauen», sagte Brych. Bewusst sollte sein letztes Spiel eines sein, in dem es «um nichts mehr geht». Das war in der Augsburger Arena der Fall. 

Die 30.660 Zuschauer sahen ein Spiel, in dem der FCA lange erheblich mehr investierte. Am Ende einer insgesamt sehr erfolgreichen Rückrunde, in der zeitweise sogar ein Europapokalplatz in Reichweite war, belohnte sich die Elf von Trainer Jess Thorup jedoch nicht. 

Alleine in drei tollen Offensivminuten kurz vor dem Pausenpfiff von Brych hätten die Hausherren alles klarmachen können. Nach einem wunderbaren Pass aus der eigenen Hälfte von Innenverteidiger Chrislain Matsima blieb Tietz vor dem Tor cool und traf ins kurze Eck. 

Unmittelbar danach verpasste Alexis Claude-Maurice zweimal das 2:0. Erst parierte Union-Torwart Alexander Schwolow einen Kopfball-Wischer glänzend (42.). Dann verfehlte Claude-Maurice nach Zuspiel von Tietz das Berliner Tor mit einem Distanzschuss ganz knapp (43.).  

Und Union? Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart ließ nach dem abgewendeten Abstieg die Spielzeit lange Zeit eher austrudeln. Der 32 Jahre alte Schwolow, der den angeschlagenen Frederik Rönnow im Tor ersetze, war lange Berlins Bester.

Aber die Berliner zeigten quasi aus dem Nichts Comeback-Qualitäten. Benedict Hollerbach traf FCA-Torwart beim Torschuss voll im Gesicht. Der Ball fiel vor die Füße von Union-Joker Ilic, der mühelos zum 1:1 einschießen konnte. Und in der Nachspielzeit legte Ilic erfolgreich nach. Die Gäste jubelten vor ihrem Fanblock.

© dpa-infocom, dpa:250517-930-556689/1