Vermisste Frau - Staatsanwaltschaft erhebt Mordanklage
Eine Frau verschwindet - und die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ihr früherer Lebensgefährte sie ermordet hat. Deshalb hat sie Anklage erhoben. Eine Leiche gibt es nicht in diesem Fall.


Bamberg (dpa/lby) - Erst ist es ein Vermisstenfall gewesen, jetzt mutmaßlich ein Mordfall: Die Staatsanwaltschaft Bamberg hat Anklage gegen einen 73 Jahre alten Mann aus dem Landkreis Forchheim erhoben. Ihm wird vorgeworfen, seine frühere Lebensgefährtin ermordet zu haben. Eine Leiche in dem Fall gibt es jedoch nicht - von dem Opfer fehlt jede Spur trotz zahlreicher Suchmaßnahmen der Polizei.
Dem Mann werde vorgeworfen, seine damals 33 Jahre alte Lebensgefährtin am 1. August 2024 «aus niederen Beweggründen» getötet zu haben, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Die Frau soll sich zuvor von dem Mann getrennt haben. Nun ist das Landgericht Bamberg am Zug und muss entscheiden, ob die Anklage zugelassen wird und es zum Prozess kommt.
Angehörige hatten die Frau im August 2024 als vermisst gemeldet, daraufhin lief eine große Suchaktion an, unter anderem mit Tauchern. Laut Polizei hatte das mutmaßliche Opfer Verbindungen in das Rotlichtmilieu, deshalb prüften die Ermittler auch hierzu Zusammenhänge.
Wenige Tage nach dem Verschwinden der Frau wurde der 73-Jährige festgenommen, seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.