Weitere Lastwagen bringen Müll aus Tschechien zurück
Ein Unternehmen soll jahrelang Abfälle ohne Genehmigung nach Tschechien gebracht haben. Nun holt der Freistaat den Müll zurück.


Regensburg/Jirikov (dpa/lby) - Der Rücktransport von illegal in Tschechien entsorgten Abfällen geht voran. Am Mittwochabend sollten drei weitere Lastwagen den Ort Jirikov in Richtung Deutschland verlassen, wie eine Sprecherin der Regierung der Oberpfalz mitteilte. Insgesamt muss der Freistaat Bayern rund 300 Tonnen Müll zurückholen, die ein Oberpfälzer Unternehmen dort abgeladen haben soll. Die Staatsanwaltschaft ermittelt hierzu.
Nachdem am Montag ein Lastwagen Verbundwerkstoffe zur Entsorgung an einen Standort in Thüringen gebracht hatte, sollen nun drei Lkw-Ladungen mit Abfällen aus glas- bzw. carbonfaserverstärktem Kunststoff (GfK/CfK) folgen. Ihr Ziel ist den Angaben nach eine Entsorgungsstation im Raum Hof. Dort sollen sie getrennt und zwischengelagert werden, ehe die Verwertung erfolgt.
GfK/CfK-Abfälle machten rund 260 Tonnen der Gesamtmenge Müll aus, hieß es. Die übrigen 40 Tonnen bestünden aus Verbundwerkstoffen sowie aus Teilen von Lithium-Ionen-Batterien.
Weil das Abfallunternehmen aus der Oberpfalz den Müll nicht zurückgeholt hatte, übernimmt den Transport der Freistaat. Jirikov liegt gut 200 Kilometer östlich von Prag. Die Aktion soll zeitnah abgeschlossen werden. Inwiefern die Kosten dafür dem Staat im laufenden Insolvenzverfahren des Abfallunternehmens erstattet werden, sei momentan nicht abzusehen, teilte die Regierungssprecherin mit.