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Zwei Geldautomaten gesprengt - insgesamt weniger Fälle

Es war ein Doppelschlag: Zwei Automaten explodieren in einer Nacht in unmittelbarer Nähe zueinander. Was die Ermittler zu dem Fall schon sagen können.

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Geldautomaten in Erlangen gesprengt Daniel Karmann/dpa

Erlangen (dpa/lby) - Zweimal in einer Nacht haben Geldautomaten-Sprenger in Erlangen zugeschlagen. Ähnliche Fälle gab es in Bayern bereits in diesem und im vergangenen Jahr. Insgesamt sei aber ein leichter Rückgang bei den Geldautomaten-Sprengungen zu verzeichnen, sagte ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts (LKA). Geld konnten die Täter demnach nur bei einem der beiden Automaten erbeuten. Danach rasten sie in einem dunklen Wagen in Richtung Autobahn 3 davon. 

Die Explosion hatte den Erlanger Stadtteil Büchenbach gegen 3.00 Uhr in der Nacht erschüttert. Dabei wurde ein Geldautomat dem LKA zufolge gänzlich zerstört und das Foyer der Bank stark beschädigt. Auf dem nahe gelegenen Geldautomaten einer anderen Bank hatten es die Täter ebenfalls abgesehen, waren aber nicht erfolgreich: LKA-Spezialisten mussten am Morgen ein Sprengstoffpaket entschärfen, das an dem Tatort nicht vollständig detoniert war. Der Automat wurde deshalb nur beschädigt, das Geld blieb aber sicher.

Gibt es eine Spur zu den Tätern?

«Für uns, für die Ermittlungsarbeit ist das sehr gut», sagte der LKA-Sprecher. Die Ermittler hoffen, dass der Sprengstoff - und DNA, die möglicherweise an ihm haftet - sie auf die Spur der Täter führen könnte. Man gehe davon aus, dass es sich um eine Gruppe von drei bis vier Personen handelte, die dafür aus den Niederlanden angereist sei, sagte der LKA-Sprecher. Polizeikräfte suchten unter anderem mit einem Hubschrauber nach den Flüchtigen.

Wie viel Zeit zwischen den beiden Explosionen lag, konnten die Ermittler zunächst nicht sagen. Es seien wahrscheinlich nur wenige Minuten gewesen, sagte der LKA-Sprecher. Die Ermittler wollen nun Zeugen befragen und Videoaufzeichnungen auswerten. Die Spurensicherung suchte am Vormittag am Tatort nach Hinweisen, die auf die Täter schließen lassen. 

So ein Doppelschlag wie im mittelfränkischen Erlangen sei selten, sagte der LKA-Sprecher. Normalerweise sprengten die Täter nur einen Geldautomaten in der Nacht. Bereits im Februar hatte es aber einen ähnlichen Fall im oberfränkischen Forchheim gegeben. Im vergangenen Jahr schlugen die Täter im März gleich zweimal in einer Nacht im niederbayerischen Elsendorf zu. 

Hält mehr Sicherheit die Täter ab?

Dem LKA zufolge war es nun das zehnte und elfte Mal, dass Täter in diesem Jahr in Bayern Geldautomaten in die Luft gejagt hatten. Im Vergleich: Vor einem Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt 13 Fälle. Im gesamten Jahr 2024 waren es 22 Fälle und damit ähnlich viele wie 2023 mit 21. 2022 verzeichnete das LKA dagegen noch 34 Fälle. «Insgesamt scheint es nach unten zu gehen», sagte der LKA-Sprecher. 

Diesen Trend bestätigt auch der Deutsche Sparkassen- und Giroverband. Als Grund nannte er kürzlich auf dem Deutschen Sparkassentag in Nürnberg, dass die Banken massiv in die Automatensicherheit investiert hätten. «Das Problem verlagert sich», erläuterte der LKA-Sprecher. Während in Deutschland die Automatensprengungen zurückgingen, stiegen sie in Österreich an.

© dpa-infocom, dpa:250603-930-622554/2