Formel 1 im Apple-Freudentaumel: Weltweiter Schub
Zweifel an den Zielen von Apple mit und in der Formel 1 haben sie überhaupt nicht. Im Gegenteil. In Austin äußern sich ein paar Teamchefs zum spektakulären Rechtedeal.


Austin (dpa) - Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff rechnet nach dem Formel-1-Deal mit Apple mit einem Schub weit über die US-Grenzen hinaus für die Motorsport-Königsklasse. Zweifel, dass der amerikanische Tech-Gigant die hoch gesteckten Ziele nicht erreichen kann, haben er und auch einige seiner Kollegen nicht im Geringsten.
«Das wird ein großer Boost für uns sein, nicht nur in den USA, sondern in der ganzen Welt», sagte Wolff auf dem Circuit of the Americas. «Die Reichweite von Apple ist enorm», ergänzte sein Red-Bull-Kollege Laurent Mekkies am Rande des Großen Preises der USA in Austin.
Wolff schwärmt: Viel besser könnte es nicht sein
Vom kommenden Jahr an wird Apple die Formel 1 in den Vereinigten Staaten übertragen. Der Vertrag gilt zunächst für fünf Jahre. Für Kunden von Apple TV werden keine Zusatzkosten entstehen, ausgewählte Rennen sollen auch frei empfangbar über die Apple App gezeigt werden. Berichten zufolge lässt sich Apple das pro Saison 150 Millionen US-Dollar kosten.
Es könne nicht viel besser sein, meinte Wolff mit Blick auf die Verbreitung von Apple-Geräten und damit dann auch der Formel 1. «Es wird sehr spannend sein, wie sie Formel 1 überall präsentieren», sagte McLarens Geschäftsführer Zak Brown.
«Eine der Sachen, die wir am Motorsport lieben, ist die Menge an Technologie, die darin steckt. Und natürlich ist die Formel 1 der Inbegriff dafür», sagte Apple-Manager Eddy Cue in einem Interview CNBC. Der menschliche Faktor sei der Schlüssel zu allem. «Aber gleichzeitig gibt es ein Maß an Technologie, das außergewöhnlich ist, und das liegt uns sehr am Herzen.»
Apple-Manager: Formel 1 war vorher in den USA nicht existent
Wie es aussehen kann, wenn Apple und die Formel 1 zusammenarbeiten, zeigte der Apple-Film «F1 - The Movie» mit Oscar-Preisträger Brad Pitt in der Hauptrolle und Rekordweltmeister Lewis Hamilton als Berater, der zu einem Blockbuster wurde. Weltweit spielte der Film in diesem Jahr fast 630 Millionen US-Dollar ein, sicherlich auch bedingt durch die spektakulären Rennszenen.
Gedreht wurde teilweise an Grand-Prix-Wochenenden. Ab dem 12. Dezember, wenige Tage nach dem Formel-1-Finale in Abu Dhabi soll er per Stream zu sehen sein – bei Apple. «Ich glaube, in den USA reden alle darüber, wie groß die Formel 1 mittlerweile ist, aber in Wirklichkeit war sie vorher nicht existent. Wenn man also von null anfängt, ist das natürlich ein riesiger Sprung», sagte Cue auch noch: «Aber in Wahrheit ist sie noch nicht wirklich groß.» Der Sport, der in Amerika lange im Schatten von IndyCar und Nascar stand, habe also ein enormes Potenzial.