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Köln nicht konkurrenzfähig: Berlin wieder Eishockey-Meister

Die Eisbären Berlin demonstrieren im DEL-Finale gegen Köln einen Klassenunterschied und sind erneut deutscher Meister. Selten war eine Finalserie so einseitig. Nach dem Ende wird es emotional.

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Eisbären Berlin - Kölner Haie Andreas Gora/dpa

Berlin (dpa) - Meister-Spaziergang für die Eisbären Berlin: Mehr oder weniger ohne Gegenwehr der Kölner Haie hat sich das überragende deutsche Eishockey-Team dieses Jahrtausends zum elften Mal den Titel geschnappt. Gegen die in der Finalserie nicht konkurrenzfähigen Haie gelang am Freitag mit dem dritten 7:0 (4:0, 2:0, 1:0) in Serie der entscheidende vierte Erfolg in der Best-of-seven-Serie. Schon in den beiden vorherigen Spielen waren die Haie jeweils mit 0:7 deklassiert worden. 

Die 14.200 Fans in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof gedachten mit «Tobi Eder»-Sprechchören nach der Schlusssirene des Ende Januar an Krebs gestorbenen Eisbären-Stürmers. «Man hat gemerkt, dass wir es auch für Tobi gemacht haben. Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft», sagte Nationalverteidiger Jonas Müller bei MagentaSport. «Jeder hat sich seinen Arsch aufgerissen und für den anderen gekämpft.»

Das Team von Trainer Serge Aubin ist mit dem vierten Titel binnen fünf Jahren auf dem besten Weg zu einer erneuten Erfolgs-Ära. Bereits zwischen 2005 und 2013 waren die Berliner siebenmal deutscher Meister geworden. In der Tabelle der deutschen Eishockeymeister zogen die Eisbären nach Anzahl der Titel damit am SC Riessersee (10) vorbei auf Rang drei hinter dem Berliner Schlittschuh-Club (19) und dem EV Füssen (16).

Zach Boychuk (3. Minute/30.), Gabriel Fontaine (4.), DEL-Top-Scorer Ty Ronning (8.), Nationalstürmer Marcel Noebels (12.), Yannick Veilleux (24.) und der gebürtige Kölner Frederik Tiffels (54.) schossen die Tore für den alten und neuen Meister. «Hut ab vor den Eisbären. Die ganze Organisation hat eine neue Dynastie begründet», sagte Haie-Trainer Kari Jalonen anerkennend.

Bei aller Dominanz und Effizienz Berlins: Die Leistung der Haie in deren erster Finalserie seit elf Jahren war einer DEL-Meisterentscheidung unwürdig. Selten zuvor war eine Finalserie in der Eliteliga so einseitig: 27:3 Tore ergab die Addition aller fünf Finalspiele (4:1 Siege) am Ende. 

Unwürdige Final-Leistung der Kölner Haie

«Unsere letzten Spiele waren nicht finalwürdig. Heute ist die ganze Mannschaft gefragt. Wir wollen allen Leuten zeigen, dass wir uns noch nicht aufgegeben haben», hatte Nationalstürmer Justin Schütz, der zur kommenden Saison zu den Adler Mannheim wechselt, vor dem Spiel gesagt. 

Es kam noch nicht einmal zum angekündigten Versuch. Schon nach 191 Sekunden nahm Kölns finnischer Star-Coach Jalonen eine Auszeit und Torhüter Julius Hudacek vom Eis. Für ihn kam Tobias Ancicka zwischen den Pfosten. Die Eisbären hatten zuvor binnen 19 Sekunden bereits zwei Tore geschossen. Den ersten Treffer von Boychuk hatte Haie-Mittelstürmer Gregor MacLeod unglücklich aufgelegt. 

Von den Berliner Fans gab es mit «Hudacek»-Sprechchören reichlich Spott für den Slowaken, der schon in den beiden Finalspielen zuvor 14 Gegentore gefangen hatte. Hudacek hatte sich nach dem 2:1 nach Verlängerung der Kölner im zweiten Finalspiel ungewöhnlich nach nur einem Sieg in einer Playoffserie überschwänglich feiern lassen und war zum Missfallen der Berliner eine Ehrenrunde gefahren.

Berliner Meistersause beginnt bereits im ersten Drittel

Besser für die Haie wurde es nicht: Ancicka war keine fünf Minuten im Spiel, da schlug die Scheibe auch hinter ihm ein. Ronning, der überragende DEL-Stürmer dieser Saison, schoss sein elftes Playofftor und verlängerte seine Rekordserie von 28 Spielen am Stück mit mindestens einem Punkt.

© dpa-infocom, dpa:250425-930-467780/3