Olympische Rodel-Wettbewerbe ohne russische Beteiligung
Der Rodel-Weltverband FIL bleibt weiter bei seiner harten Linie. Auch bei Olympia 2026 sind die Athletinnen und Athleten aus Russland ausgeschlossen.


Tampere (dpa) - Der Rodel-Weltverband (FIL) hat erneut den Ausschluss der russischen Athleten und Athletinnen beschlossen. Das teilte die FIL nach ihrem 73. Kongress im finnischen Tampere mit. Demnach gilt der Ausschluss auch für den Qualifikationsprozess für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo.
«Der Kongress hat seine Position klar zum Ausdruck gebracht. Dieses Ergebnis spiegelt unsere gemeinsame Verantwortung für die Aufrechterhaltung eines fairen und sicheren Wettbewerbs wider. Wir respektieren die Vielfalt der Meinungen innerhalb unserer Gemeinschaft, insbesondere die unserer Athleten, uneingeschränkt», sagte FIL-Präsident Einars Fogelis.
Damit wurde die Vorgehensweise der FIL, die seit dem 23. September 2022 gilt, erneut bestätigt. Grundlage für die Debatte war die Frage, ob eine Teilnahme russischer Athleten als sogenannte «Neutrale Athleten» (AIN) unter den Vorgaben des Internationalen Olympischen Komitees möglich sein soll.
Anonyme Umfrage
Leon Felderer, Vorsitzender der FIL-Athletenkommission, präsentierte in Tampere die Ergebnisse einer anonymen Umfrage unter Kunst- und Naturbahnathleten. Diese spiegelten ein differenziertes Meinungsbild wider, mit Bedenken hinsichtlich Sicherheit, Antidoping, Fairness und Chancengleichheit im olympischen Qualifikationsprozess. «Die Athletinnen und Athleten sind sehr unterschiedlicher Auffassung. Es gibt verschiedenste Bedenken und Argumente auf beiden Seiten», bilanzierte Felderer.
Die anschließende Abstimmung ergab eine klare Mehrheit für die Beibehaltung der bisherigen Linie: 24 Delegierte stimmten für den Fortbestand des Ausschlusses, sieben dagegen, eine Stimme war ungültig. In einer zweiten Abstimmung wurde die FIL-Exekutive ausdrücklich nicht ermächtigt, ein AIN-Teilnahmeprogramm für neutrale russische Athleten zu entwickeln. Damit ist eine Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 unmöglich. Für den vollständigen Ausschluss stimmten erneut 24 Delegierte, acht sprachen sich für die Prüfung einer AIN-Regelung aus.