Sky: Trainer Muslic soll heute bei Schalke unterschreiben
Schalke steht kurz vor der Verpflichtung eines neuen Trainers. Der Coach ist in Deutschland bisher nur Experten ein Begriff. Bei seinem bisherigen Club sorgten schon die Verhandlungen für Unmut.


Gelsenkirchen (dpa) - Die Verpflichtung von Miron Muslic als Trainer des FC Schalke 04 steht einem Bericht zufolge kurz vor dem Abschluss. Der 42-Jährige soll heute beim Fußball-Zweitligisten unterschreiben, wie Sky-Reporter Florian Plettenberg auf X berichtete. Er kommt vom englischen Zweitliga-Absteiger Plymouth Argyle zum Revierclub. Auf Schalke soll er einen Vertrag bis 2027 erhalten, wie Sky und die «WAZ» schreiben.
Internationale Erfahrung mit Brügge
Muslic ist in Deutschland ein bisher eher unbekannter Coach. Er wurde 1982 im heutigen Bosnien-Herzegowina geboren. Als Kind kam er mit seiner Familie nach Österreich. Dort spielte er und absolvierte auch seine ersten Trainerstationen. Seinen bisher größten Erfolg feierte er mit Cercle Brügge. Im vergangenen Sommer zog er mit den Belgiern in die UEFA Conference League ein.
Nun soll Muslic Schalke stabilisieren und mittelfristig wieder in die Bundesliga führen. In die vergangene Saison waren die Gelsenkirchener mit Karel Geraerts gestartet. Der Belgier wurde von Kees van Wonderen abgelöst, doch auch mit dem Niederländer hatte Schalke nicht den gewünschten Erfolg - im Gegenteil. Bis zum Ende der Spielzeit steckte der Traditionsclub im Abstiegskampf. Interimscoach Jakob Fimpel beendete die Saison mit Schalke auf Platz 14.
Enormer Trainerverschleiß auf Schalke
Nach der Vize-Meisterschaft 2018 hatte sich der Club im Frühjahr 2019 von Domenico Tedesco getrennt. Seitdem waren zwölf verschiedene Trainer im Amt, drei von ihnen - Huub Stevens, Matthias Kreutzer und Fimpel - interimsweise sogar je zweimal. Der bis dato letzte Schalke-Coach, der mindestens zwei Jahre in dieser Funktion beim Verein arbeitete, war Mirko Slomka. Er trainierte die Gelsenkirchener von Januar 2006 bis April 2008. Kommt nun mit Muslic die gewünschte Kontinuität?
Unruhe gab es schon, bevor der Wechsel offiziell wurde. Plymouth Argyle veröffentlichte ein Statement, in dem der Club seinen Unmut über Gespräche von Muslic mit «einem Club aus der 2. Bundesliga» zum Ausdruck brachte. «Wir sind frustriert über diese Entscheidung», hieß es in der Stellungnahme.
Muslic hatte seine Aufgabe in England erst im Januar begonnen. «Nach nur vier Monaten dieser langfristigen Verpflichtung verlässt er Argyle», schrieb der Verein.