Barbara Salesch: Das TV-Geschäft ist härter als die Justiz
TV-Richterin Barbara Salesch hat in ihrer Karriere zwei Welten kennengelernt: die Welt der Gerichte und die der Fernsehsender. Ihr Urteil, wo ein rauerer Wind weht, fällt relativ eindeutig aus.


Köln (dpa) - TV-Richterin Barbara Salesch hat große Unterschiede zwischen der Fernsehbranche und dem deutschen Justiz-System festgestellt. «Ich tendiere dazu, zu sagen: Das Fernsehgeschäft ist härter als die Justiz», sagte die 75-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Im deutschen Justiz-System gibt es glücklicherweise eine gewisse Sicherheit.» Der Staat garantiere, dass Richter und Staatsanwälte gut und unbeeinflusst arbeiten könnten, so Salesch weiter. Das führe auch zu einer Gelassenheit.
Mehr Druck in der Medienwelt
Im Fernsehen dagegen wehe mitunter ein schärferer Wind. «Das Fernsehen – zumindest das Privatfernsehen – muss Geld verdienen. Das ist eben so», sagte Salesch. «Und dadurch wird schnell der Daumen gehoben oder gesenkt.»
Die in Ettlingen bei Karlsruhe geborene 75-Jährige kennt beide Welten sehr gut. Vor ihrem Fernsehjob war sie Juristin am Landgericht Hamburg. Ende der 90er Jahre löste sie dann mit der Sendung «Richterin Barbara Salesch» (Sat.1) den großen Boom von Gerichtsshows mit aus. Mittlerweile ist Salesch, die auf einem Hof in Ostwestfalen lebt, für RTL im Einsatz. Bei dem Sender läuft «Barbara Salesch - Das Strafgericht» aktuell am Nachmittag.
Primetime-Special im Juni geplant
Bald kommt sogar ein Primetime-Special hinzu. «Barbara Salesch - Der größte Prozess ihres Lebens: Die Tote im Rhein» läuft am 10. Juni um 20.15 Uhr.