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Intendant lobt Münchner Philharmoniker nach Rummel um Shani

Dank der Aufregung um eine Ausladung des designierten Chefdirigenten hatte Florian Wiegand einen turbulenten Start in seinen neuen Job. Dennoch ist er voll des Lobes.

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Intendant Wiegand mit Dirigent Shani beim Bundespräsidenten Bernd von Jutrczenka/dpa

München (dpa) - Der neue Intendant der Münchner Philharmoniker, Florian Wiegand, hat dem Orchester und dessen designiertem Chefdirigenten Lahav Shani ein großes Lob ausgesprochen. Sie hätten es in den vergangenen zwei Wochen «unter größtem Druck geschafft, mit Empathie und Exzellenz die Musik in den Mittelpunkt zu stellen. Der Zusammenhalt aller Beteiligten in diesen Wochen und das Engagement des gesamten Teams haben mich ungeheuer beglückt», sagte Wiegand der Münchner «Abendzeitung». 

Aufregung um Ausladung 

Wiegand hatte die Intendanz erst zum Beginn der neuen Saison im September übernommen und gleich einen turbulenten Einstand erlebt. Denn in Gent wurde der Klangkörper von einem Festival ausgeladen - weil der israelische Dirigent Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra ist und seine Haltung zur israelischen Regierung nicht klar sei. Die Ausladung hatte zu breiter Kritik und zu einer Einladung der Philharmoniker zum Musikfest Berlin samt einem Treffen Shanis mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geführt. 

Eine Gefahr, dass Shani durch die breite Sympathie zur Symbolfigur wider Willen wird, sieht Wiegand jedoch nicht. «Sogar auf der Tournee mit dieser unfassbaren Aufmerksamkeit stand der Musiker Lahav Shani mit seiner unglaublichen Energie und Musizierlust im Zentrum, und ich bin zuversichtlich, dass das weiterhin so sein wird», sagte Wiegand der «AZ». 

Shani soll sein Amt als designierter Chefdirigent der Münchner Philharmoniker nach der aktuellen Europatournee im Herbst 2026 offiziell antreten. Wiegand ist gebürtiger Münchner und war seit 2012 Konzertchef in Salzburg.

© dpa-infocom, dpa:250927-930-92481/2