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Was Autorin Donna Leon vom Gendern hält

Gendergerechte Sprache, das heißt mindestens, die weibliche Form mitzubenutzen: «Leser und Leserinnen» zum Beispiel. Die Autorin Donna Leon sieht andere Probleme, die mehr Aufmerksamkeit brauchten.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Donna Leon über das Gendern Uwe Lein/dpa

Zürich (dpa) - Autorin Donna Leon («Commissario Brunetti») befasst sich wenig mit gendergerechter Sprache. In ihrem neuen Buch «Backstage» steht in der deutschen Version bei allgemeinen Nennungen meist nur die männliche Form, etwa «Schriftsteller», oder «Leser».

Leon schreibt natürlich auf Englisch, da sind «author» oder «reader» geschlechtsneutral. Aber auch im Englischen gibt es die Debatte, ob bei der nächsten Nennung immer «he», also «er», geschrieben werden sollte, oder nicht.

Es sei ein kulturelles Problem, dass meist zuerst der Mann als Handelnder gedacht werde, sagte Leon der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Ja, das nervt, aber das Problem gibt es seit ein paar tausend Jahren, und ich habe keine Energie, mich darüber aufzuregen», sagte sie. «Ich denke, es gibt viele andere Sachen, etwa, was mit Frauen in Afghanistan passiert, die unsere Aufmerksamkeit verdienen.»

© dpa-infocom, dpa:250521-930-570332/1