Zum Hauptinhalt springen

Cyberangriff auf Flughäfen in Europa - auch Berlin betroffen

Eine Firma für Check-in und Boarding an Flughäfen ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Auch der Flughafen BER ist betroffen.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG ANTENNE BAYERN Logo
Cyberangriff auf Dienstleister des Flughafens BER Fabian Sommer/dpa

Berlin (dpa) - Ein Cyberangriff hat Verspätungen am Berliner Flughafen BER zur Folge. Eine Firma für die Systeme zur Passagierabfertigung ist am Freitagabend angegriffen worden, wie der Flughafen mitteilte. Die Verbindungen zu den Systemen habe der Flughafen daraufhin gekappt. Passagiere müssen nun seit dem Morgen mit längeren Wartezeiten beim Check-in und Boarding und mit Verspätungen rechnen.

«Aufgrund einer technischen Störung bei einem europaweit eingesetzten Systemanbieter kommt es zu längeren Wartezeiten beim Check-In. Wir arbeiten an einer technischen Lösung», teilte der Flughafen den Reisenden in einem Laufband auf seiner Internetseite mit.

Auf der Internetseite des Flughafens war am Morgen zu sehen, dass viele Flüge ohne Verspätung starten konnten, bei manchen kam es aber zu kurzen und zum Teil auch längeren Verspätungen.

Zugleich wurde mitgeteilt: «Der Flughafen selbst ist nicht Ziel des Cyber-Angriffs gewesen und davon nur indirekt betroffen.» Der Systemanbieter wird europaweit an Flughäfen eingesetzt. Neben Berlin sind noch andere europäische Flughäfen betroffen, eine Bestätigung dafür gab es vom Flughafen Brüssel.

Die Flughäfen Frankfurt und Hamburg berichteten am Morgen, nicht betroffen zu sein. Der Betrieb laufe normal, es gebe keine Einschränkungen.

Erhebliche Auswirkungen möglich

Es sei mit erheblichen Auswirkungen auf den Flugbetrieb zu rechnen, teilte der Flughafen Brüssel auf seiner Homepage mit. Mehrere europäische Flughäfen seien betroffen. Der Flughafen London Heathrow erklärte, es könne zu Verspätungen kommen, sprach aber von einem technischen Problem. Welche weiteren Flughäfen betroffen sind, ist unklar. Bislang meldeten andere europäische Flughäfen keine Probleme.

Aus Brüssel hieß es, derzeit sei aufgrund der Attacke nur manuelles Einchecken und Boarding möglich. Der Dienstleister versuche so schnell wie möglich, das Problem zu beheben. Es werde zu Verspätungen und Flugausfällen kommen. Passagiere sollten ihren Flugstatus bei der Airline checken, bevor sie anreisten, und ausreichend Zeit am Flughafen einplanen, hieß es weiter.

Heathrow teilte lediglich mit, ein Drittanbieter für Check-in- und Boarding-Systeme mehrerer Fluggesellschaften habe ein technisches Problem. Daran werde schnellstmöglich gearbeitet.

© dpa-infocom, dpa:250920-930-61875/4